Direkt zum Inhalt der Seite springen
Projektvorstellung

Windpark Zeller Blauen

Bis 2028 wird die EWS Energie GmbH gemeinsam mit ihrem Projektpartner Alterric auf einem Höhenrücken beim «Zeller Blauen» im Südschwarzwald einen Windpark errichten, der pro Anlage rund 4.000 Haushalte mit klimafreundlicher Energie versorgen wird. An dieser Stelle informieren wir Sie über den Stand des Vorhabens und bieten Ihnen die Möglichkeit, sich zu informieren sowie Fragen zum Projekt zu stellen.

Warum Windenergie auf dem Zeller Blauen?

Simulation: Blick auf den Windpark von der Hohen Möhr

Für eine klimaschonende Energieerzeugung

Windenergie ist aufgrund der niedrigen Stromerzeugungskosten, des geringen Flächenverbrauchs und der immensen Erzeugungspotenziale eine entscheidende Technologie für die Energiewende – und unverzichtbar bei der Transformation unseres Energiesystems hin zu 100 % Erneuerbaren Energien.

Nachhaltige und dezentrale Versorgung

Gerade in Süddeutschland gibt es noch Nachholbedarf beim Ausbau der Windenergie. Hier sehen wir es als unsere Aufgabe, mit der Errichtung von Windkraftanlagen einen wirksamen Beitrag zur Bürgerenergiewende zu leisten.

FAQ, Unterlagen und Nachfragen zum Projekt

Umfassende Informationen zum Standort Zeller Blauen, zur Anlagentechnik, zu Natur- und Umweltaspekten und zu vielem mehr finden Sie bei unseren Fragen und Antworten zum Thema. Die bei der Infoveranstaltung in Schönau gezeigten Folien der Projektpartner können Sie hier herunterladen (Stand 07/2024). Sollten Sie die gesuchte Information dort nicht finden, können Sie Ihre Frage auch direkt an das Projektteam stellen.

 

Zeller Blauen GmbH & Co. KG Projektpartner

Genehmigungsplanung

Start Antragsverfahren im August 2024

Windenergieanlagen (WEA) mit über 50 m Höhe müssen nach Bundes-Immissionsschutzgesetz (BImSchG) genehmigt werden. Der Zweck des BImSchG sind Schutz für Menschen, Tiere und Pflanzen, den Boden, das Wasser, die Atmosphäre sowie Kultur- und sonstige Sachgüter vor schädlichen Umwelteinwirkungen. Geprüft wird auch, ob der Bau – aber auch der Betrieb – der beantragten Windenergieanlage mit den öffentlichen Belangen und den Belangen der betroffenen Bürgerschaft vereinbar ist.

Was wird im Detail geprüft?

Beim Antragsverfahren werden mögliche Einflüsse des Vorhabens auf die Schutzgüter Mensch, Tiere, Pflanzen, Boden, Wasser, Luft, Klima und kulturelles Erbe auf Ihre Zulässigkeit überprüft. Das sind insbesondere:

  • Natur- und Artenschutz – u.a. Avifauna, Fledermäuse
  • Brandschutz
  • Wald/Forst
  • Boden und Baugrund
  • Immissionen wie Schall, Schatten- und Eiswurf
  • Turbulenz / Statik / Standsicherheit
  • Landschaftsbild
  • Richtfunk
  • Geologie und Hydrogeologie
  • Flugsicherheit
  • Denkmalschutz
  • Arbeitsschutz

Grobe Zeitplanung

Zeitraum

Projektschritte

Ab 3. Quartal 2024

Start des Genehmigungsverfahrens

Nach Genehmigungserteilung
(ab ca. 01/25)

Sukzessive Bauvorbereitung inkl. Holzeinschlag unter Wahrung der anzusetzenden Bauzeitfenster

Ab ca. 05  /25

Sukzessiver Start der Herrichtung der Zuwegung unter Wahrung der anzusetzenden Bauzeitfenster
Ab ca. 05/26

Sukzessiver Start der Herrichtung der Standorte unter Wahrung der anzusetzenden Bauzeitfenster

Ab ca. 05/27 Möglicher Start Komponentenanlieferung

Fragen und Antworten

    • Weil nachhaltige Energieerzeugung dort wirtschaftlich sinnvoll ist

      Es ist politisches Ziel, die Nutzung der Windenergie in Baden-Württemberg deutlich auszubauen. Dieses Ziel folgt der energie- und wirtschaftspolitischen Notwendigkeit, den Wirtschaftsstandort Baden-Württemberg zu stärken und eigene nachhaltige Technologien zur Stromerzeugung auszubauen. Die Gemeinden im Umfeld des Höhenrückens haben die Nutzung der Windenergie in diesem Umfeld zugestimmt. Und auf Grundlage vielfacher und langjähriger Windmessungen ist von einem wirtschaftlichen Betrieb von Windenergieanlagen an diesem Standort auszugehen.

    • Der Windpark kommt dem Klima und der Bürgerschaft vor Ort zugute

      Der Windpark Zeller Blauen ist ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz und zur regenerativen Energieversorgung in der Region: Jede einzelne Windenergieanlage wird Strom für etwa 4.000 Haushalte liefern und damit ca. 10.000 Tonnen CO2 einsparen helfen. Angesichts des rasant fortschreitenden Klimawandels ist es wichtig, möglichst schnell möglichst viel dieses klimaschädlichen Gases zu vermeiden und dazu die Energieversorgung auf regenerative Quellen umzustellen.

      Indirekt profitiert die Bürgerschaft auch durch die Partizipation der Gemeinden, die über die Verpachtung eigener Flächen und durch Steuereinnahmen beträchtliche Einnahmen generieren. Allein die Verpachtung gemeindeeigener Flächen bringt etwa 100.000 Euro pro Windenergieanlage und Jahr in die Gemeindekassen.

    • So hoch wie möglich, um den Energieertrag zu maximieren

      Für den Zeller Blauen sind Windenergieanlagen der neuesten Generation geplant, z. B. die Nordex N 175 oder die Vestas V 172, die auch auf der Sirnitz zum Einsatz kommen wird. Die Nabenhöhe beträgt max. 179 m, die Flügellänge max. 87,5 m und die Nennleistung 6,8 bis 7,2 MW. Wenn einer der Flügel senkrecht nach oben steht, erreicht die Spitze eine Höhe von maximal 267 m.

    • Abschluss Genehmigungsplanung 2024, Baubeginn 2025

      Die Genehmigungsplanung soll bis Mitte 2024 als Grundlage für ein Genehmigungsverfahren abgeschlossen sein. Anschließend werden sukzessive Genehmigungen angestrebt. Ziel ist es, 2025 erste Baumaßnahmen durchzuführen. 

    • Es werden weitgehend vorhandene Wirtschaftswege genutzt.

      Ein gegebenenfalls nötig werdender Aus- und Rückbau wird durch den Betreiber übernommen.

    • Große WEA sind in hohem Maße effizienter

      Eine große WEA ist wesentlich effizienter, da der Energiegewinn proportional zu der vom Rotor überstrichenen Fläche ist. Diese wächst quadratisch mit dem Durchmesser, doppelter Durchmesser ergibt also vierfache Energie. Zudem weht in der Höhe der Wind stärker, sodass eine Verdoppelung der Höhe ca. 50% mehr Energie bringt. Und der Energiegewinn wächst mit der dritten Potenz der Windgeschwindigkeit – doppelte Windgeschwindigkeit ergibt also achtfache Energie. Daher sind große Windräder mit hoher Nabe und großem Rotordurchmesser effizienter. 

    • Im Grunde nur das Stromkabel, das die Energie abtransportiert

      WE- und auch PV-Anlagen sind Kraftwerke, zu der die Energiequelle nicht aufwendig und teuer herangeschafft werden muss. Die Energiequelle – Wind oder Sonne – kommt von allein und gratis. Man benötigt keine Bergwerke, Fördertürme, Pipelines, Frachtschiffe, Straßen, Kanäle und Häfen. Man braucht nur Servicepersonal, das die Anlagen wartet und gegebenenfalls repariert. Eine WEA emittiert keine Abgase. Und um die WEA tummeln sich Spaziergänger und Tiere. Daher sind WEA und PV-Anlagen optimal für eine regionale, dezentrale Energieversorgung geeignet.

    • Es werden Stromkabel für Mittelspannung verlegt

      Die WEA geben ihre Leistung auf Mittelspannungsebene ab, es wurde seitens des Netzbetreibers ein Netzverknüpfungspunkt östlich des Windparks auf der Gemarkung Fröhnd zugewiesen.

    • Um für Sicherheit beim Luftverkehr zu sorgen

      Weiß ist aus der Luft gut zu sehen (guter Kontrast gegen den dunklen Boden) und hebt sich andererseits vom Boden aus wenig gegen bedeckten Himmel ab. Deshalb ist die einzige vom Luftfahrtbundesamt nicht beanstandete Farbe Weiß.

    • Lediglich durch geringfügige Flächenversiegelung

      Wie bei jedem Bauprojekt müssen auch beim Bau einer WEA Flächen vorbereitet werden, sodass es natürlich zu einer Beeinträchtigung der Baufläche kommt. Außer dem Sockel und dem Standort des Trafohäuschens müssen aber keine Flächen versiegelt werden.

      Nach Inbetriebnahme wird der größte Teil des Standortes zurückgebaut und bepflanzt. Da der Standort eine Lichtung bleibt, bietet es sogar Lebensraum für Tiere und Pflanzen, die in einem dichten Wald normalerweise nicht vorkommen. Bei der Planung der WEA prüfen Experten Flora und Fauna und erstellen ein Artenschutzgutachten. Wenn die gesetzlichen Anforderungen gemäß Bundesimmisionsschutzgesetz erfüllt sind, kann die Errichtung der WEA in dieser Hinsicht genehmigt werden.

      Nach 2530 Jahren Laufzeit müssen die WEA wieder rückstandsfrei abgebaut werden. Der Betreiber ist dazu verpflichtet und muss die finanziellen Mittel zu Beginn des Projekts sichern.

    • Keinerlei Schäden – dafür großer Klimaschutzeffekt

      In Deutschland hat man schon viel Erfahrung mit Windenergieanlagen (WEA) im Wald sammeln können. Etwa 2300 davon stehen bereits in Wäldern – und auf Schäden des Waldes um WEA herum gibt es keinerlei Hinweise: Auch der aktuellste Waldzustandsbericht listet keinerlei Schäden durch WEA auf.

      Der «Waldkiller» Nr. 1 ist vielmehr die Trockenheit, welche durch den Klimawandel verursacht wird. Laut Waldzustandsbericht 2023 sind 4 von 5 Bäumen im deutschen Wald krank. WEA tragen in hohem Maße zum Klimaschutz bei – und damit auch zum Schutz der Wälder.

       

    • Der Wasserhaushalt wird nicht beeinflusst

      Drainagen sind nur in unmittelbarer Umgebung der Anlagen vorgesehen. Und eine Drainage führt Wasser lediglich über eine kleine Strecke ab und gibt das Wasser dann wieder an die Umgebung zurück, sodass der Wasserhaushalt nicht verändert wird.

    • Für den Transport der WEA-Komponenten und für die Baufahrzeuge werden, soweit möglich, bestehende Forstwege genutzt.

      Die bestehenden Wege müssen wegen der Größe der Transportfahrzeuge teilweise ausgebaut werden. Die Breite der Wege muss etwa 4,5 m, in Schwenkbereichen 5 bis 6 m betragen. Die langen Rotorblätter werden auf wendigen Selbstfahrlafetten stehend transportiert, sodass kein langer Lastzug entsteht und selbst enge Kurvenradien ohne weiteren Ausbau möglich sind.

      Nach Inbetriebnahme müssen die genutzten Wege wieder zurückgebaut werden (es sei denn, die Forstwirtschaft möchte sie so belassen). Die Wege werden nicht asphaltiert, sie bleiben Schotterstraßen. Den Aus- und Rückbau der Zufahrtswege finanziert der WEA-Erbauer. Nach Rückbau geht die Obhut der Wege wieder auf den Forst zurück.

    • Der Rückbau nach Erreichen der Nutzungsdauer von ca. 2530 Jahren ist gesetzlich vorgeschrieben

      Für die auf dem Zeller Blauen geplanten WEA der neuesten Generation (ca. 175 m Nabenhöhe) wird ein tellerförmiges Fundament von 2430 m Durchmesser und 2,8 –3,5 m Tiefe benötigt. Der vollständige Rückbau – auch des Fundaments – am Ende der Lebenszeit ist im Projekt vorgesehen und finanziell gesichert

      Vom Betreiber werden Rücklagen für den Rückbau angelegt. Man geht davon aus, dass eine WEA – wie andere Anlagen auch – nach dieser Zeit weitgehend abgenutzt und veraltet ist, so dass ihr Weiterbetrieb sich nicht mehr lohnt.

      Rückbau: Beispiel Schauinsland

      Seit 2023 werden auf dem Schauinsland zwei alte Windenergieanlagen rückgebaut und durch neue moderne Anlagen ersetzt. Der Beton der Fundamente wird zerkleinert und für den Bau des neuen Fundaments wiederverwendet, denn Betonherstellung kostet bekanntlich viel Energie und setzt viel CO2 frei.

    • Zahlreiche Studien konnten das nicht belegen

      An der Universität Augsburg wurden im Jahr 2019 im Rahmen einer Doktorarbeit knapp 30 nationale und internationale Studien zum Thema «Windräder und ihre Auswirkungen auf den Tourismus» untersucht. Darunter Studien aus Schweden, USA und den Philippinen – aber auch aus dem Schwarzwald und Österreich.

      Die Kernaussagen: «Nur wenige Studien konnten signifikant negative Einflüsse der Windenergie auf den Tourismus nachweisen. Es konnte bislang auch kein deutlicher Einfluss auf die Wiederbesuchswahrscheinlichkeit ermittelt werden.» Zudem werde davon ausgegangen, «dass Windenergieanlagen nicht notwendigerweise negative Auswirkungen auf den Tourismus haben, sondern sogar Möglichkeiten für neue Tourismusformen bieten». 

      In diesem Sinne werden wir für die Windkraftanlagen am Zeller Blauen ein informatives und interaktives Konzept zur Funktionsweise, Leistung und Einbindung der Anlagen in die Energieversorgung anbieten. 

    • Das ist sehr unwahrscheinlich

      Die Rotorblätter einer WEA sind verstellbar, um den Wind bei verschiedenen Geschwindigkeiten optimal zu nutzen. Bei zu starkem Wind werden die Blätter so gedreht, dass der Wind sie nicht bewegt, sondern einfach vorbei weht und die WEA steht still.

    • Nur noch, wenn niedriger Flugverkehr kreuzt

      Die «Allgemeine Verwaltungsvorschrift zur Kennzeichnung von Luftfahrthindernissen» (AVV) schrieb bis Ende 2023 vor, dass «Luftfahrthindernisse zu kennzeichnen sind». Nachts blinkten diese darum 20- bis 60mal pro Minute rot.

      Zum Zeitpunkt der Inbetriebnahme der Windenergieanlagen am Zeller Blauen wird diese Kennzeichnung nur noch eingeschaltet, wenn sich Luftfahrzeuge in einem Umkreis von 4 km und einer Flughöhe von weniger als 600 m über Grund bewegen. Diese bedarfsgerechte Nachtkennzeichnung ist gesetzlich geregelt und trat am 1.1.2024 in Kraft. Daher gehört nächtliches Dauerblinken der Vergangenheit an.

    • Studien konnten keinerlei Gesundheitsgefährdung nachweisen

      Alle bisherigen Studien kommen zu dem Ergebnis, dass Infraschall-Emissionen von Windenergieanlagen bereits ab 200 Metern Entfernung unterhalb der Wahrnehmungsschwelle liegen und ab 700 Metern auch messtechnisch kaum mehr vom Hintergrundrauschen zu unterscheiden sind. Eine Gesundheitsgefährdung konnte nicht nachgewiesen werden.

      Jedoch wird immer wieder eine fehlerhafte Publikation der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) zitiert, zum Teil wohl als gezielte Desinformation. Mittlerweile wurde die Studie wegen eines massiven Rechenfehlers zurückgezogen; selbst der damalige Wirtschaftsminister Altmaier hat sich öffentlich für den Fehler entschuldigt. Der Infraschall in Autos und an Industrieanlagen, sogar von einer zugeknallten Tür ist wesentlich stärker als von WEA.

      Auch Elektrosmog geht von einer WEA nicht aus, da es keine Hochfrequenzanlage ist, wie z.B. ein Mobilfunkmast, und die elektrischen Anlagen (Generator, Regelung usw.) eingekapselt sind

    • SF6 ist ein starkes Treibhausgas, das dennoch häufig zum Einsatz kommt

      Schwefelhexafluorid oder SF₆, eine Verbindung der Elemente Schwefel und Fluor, ist ein äußerst reaktionsträges Gas. Diese Eigenschaft wird genutzt, um es zur Isolation von elektrischen Schaltanlagen einzusetzen und Lichtbögen zu verhindern. SF₆ ist nicht brennbar und ungiftig. Allerdings sollte SF₆ nicht in die Umwelt gelangen, weil es ein extrem starkes Treibhausgas ist.

      In Windenergieanlagen sind Mittelspannungsanlagen verbaut, die SF₆ enthalten können oder auch nicht – es gibt verschiedene Ausführungen. Derartige Schaltanlagen kommen praktisch überall zum Einsatz, wo Strom verteilt wird – sprich: in so gut wie jedem Trafohäuschen. Windenergieanlagen sind also nicht die einzigen und auch nicht die größten Einsatzbereiche von SF₆: Für eine Windkraftturbine werden weniger als 3 Kilo des Klimagases verwendet, für ein Umspannwerk mehrere Tonnen.

      Das Gas ist in diesen Schaltanlagen eingeschlossen und es bestehen strenge Regeln für Wartung und Recycling. Selbst bei einer unwahrscheinlichen Totalleckage ergeben sich aufs Jahr gerechnet eine Klimabelastung von 68 Tonnen CO₂ Äquivalent. Dem stehen 10.000 Tonnen CO₂ gegenüber, die eine WEA pro Jahr vermeidet.

      In Sachen SF₆-Emissionen sind aber nach einer Untersuchung des Umweltbundesamts alte Schallschutzfenster der größte Übeltäter. Beim Entsorgen entweicht das eingeschlossene Gas ungehindert und macht den Löwenanteil der Emissionen aus. Der aktuelle SF₆-Gehalt der Atmosphäre liefert nur einen geringen Beitrag zum Treibhauseffekt, 1000-mal weniger als das CO₂.

    • Wir brauchen beides!

      Parallel zur Windenergie wird Photovoltaik (PV) massiv ausgebaut, vor allem auf Hausdächern, aber auch in Solarfarmen, teils in Kombination mit Landwirtschaft. Und das ist auch nötig, um den Energiebedarf zu decken. Photovoltaik kann bei maximalem Ausbau 33% der Energie liefern, Windkraft hingegen rund 47%. PV und Windkraft ergänzen sich sehr gut. Die Windräder sind vor allem bei Schlechtwetterlagen, sowie überdurchschnittlich im Frühjahr, Herbst und Winter gute Energielieferanten, während PV besonders in den Monaten April bis Oktober die Energie erzeugt.

      Eine WEA liefert rund 15mal mehr Energie als eine gleich große Fläche mit PV-Anlagen, bei Freiland-PV ist es sogar mindestens 25mal mehr – aufgrund der nötigen Abständen zwischen den Modulen. Diese Berechnung bezieht sich auf die dauerhaft vom Windrad verbrauchte Fläche, nicht auf die gesamte Windparkfläche – denn die Fläche unter und zwischen den WEA kann ja für Wald, Landwirtschaft oder eben PV genutzt werden.

    • Allerdings!

      Windenergieanlagen sparen viel mehr CO2 ein als der Wald binden kann. Als Faustformel wird oft eine Menge von 6 Tonnen CO2 pro Hektar und Jahr angesetzt, aber das hängt sehr von den Baumarten und vom Alter des Waldes ab.

      Der Bau einer großen Windenergieanlage, wie sie am Zeller Blauen geplant werden, benötigt 1 Hektar (ha) Fläche, von dem 60% nach dem Bau wieder aufgeforstet werden. Die geplanten acht Windräder benötigen also dauerhaft nur 3,2 ha Wald. Diese 3,2 ha würden also rund 19 Tonnen CO2 im Jahr aufnehmen – die acht WEA hingegen können rund 80.000 Tonnen CO2 im Jahr einsparen. Das ist das 4000-fache dessen, was der gerodete Wald gebunden hätte.

    • Nach sieben Monaten – wie eine Modellrechnung zeigt

      Für auf der Sirnitz (Sulzburg/Müllheim) geplante Windräder beträgt die energetische Amortisationszeit sieben Monate. Das ist die Zeit, in der das Windrad so viel Energie produziert hat, wie zu seiner Herstellung aufgewendet wurde. Und nach nur drei Monaten hat eine WEA bereits das CO2 eingespart, das bei ihrer Herstellung frei wurde.

    • Windkraft kann einen wichtigen Beitrag dazu leisten

      Der hohe Energiebedarf Deutschlands wird zurzeit zu mehr als drei Vierteln mit fossiler Energie gedeckt, also Kohle, Öl und Gas, die fast vollständig importiert werden – und zwar häufig aus autokratischen, unberechenbaren Ländern. Die überwiegende Unabhängigkeit der deutschen Wirtschaft von Energieimporten ist daher von wirtschafts- wie auch umweltpolitischem Interesse und kann – im Gegensatz zur Klima-Rettung – auf nationaler Ebene erreicht werden.

      Es ist möglich, zumindest den Bedarf an elektrischer Energie in Deutschland durch Erneuerbare Energien vollständig zu decken, wenn sie konsequent ausgebaut werden, einschließlich Verteilungsnetze und Energiespeicher zum Ausgleich ihrer natürlichen Schwankungen. Wind kann dabei den größten Anteil liefern, etwa die Hälfte. Knapp ein Drittel bringt die Sonne – und Biomasse, Wasserkraft und Geothermie liefern den Rest.

    • Atomkraftwerke sind viel zu teuer – und viel zu gefährlich

      Kompakte moderne AKW werden immer wieder hartnäckig als CO2-freie Energiequelle beworben. Ein weiteres – gescheitertes – Vorzeigeprojekt der Branche war das Carbon Free Power Project (CFPP): Von der NuScale Power Corporation wurden neue modulare Reaktoren entwickelt, um im US-Bundesstaat Utah ab 2029 Kohlekraftwerke zu ersetzen. Die Kosten für die Stromproduktion erwiesen sich aber als nicht konkurrenzfähig, so dass das Projekt kürzlich beendet wurde.

      Die geschätzten Baukosten des neuen britischen KKW «Hinkley Point C» haben sich von 2015 bis 2023 fast verdoppelt und betragen nun umgerechnet 38 Milliarden(!) Euro. Der Bau kann nur dank hoher staatlicher Abnahmegarantien weitergehen. Und dass er überhaupt stattfindet, ist in dem militärischen Nutzen für die britische Atom-U-Boot-Flotte begründet.

      Große KKW-Havarien wie in Tschernobyl oder Fukushima sind selten – aber sie kommen vor, und sie bedeuten großräumige Katastrophen, die auch noch nachfolgende Generationen betreffen. Daran gemessen sind alle AKW krass unterversichert und hätten niemals Betriebsgenehmigungen erhalten dürfen.
      Die Gefahren durch Anreicherung und Wiederaufarbeitung wie auch die völlig unklare Endlagerung der Abfälle für Hunderttausende von Jahren sind hier noch gar nicht angesprochen …

    • Um Netzüberlastungen zu vermeiden

      Bei guten Windverhältnissen produzieren die WEA manchmal mehr Strom, als aktuell benötigt wird. Daher müssen gelegentlich WEA gestoppt werden, um das Netz nicht zu überlasten. In Zukunft wird dieser Fall nur noch sehr selten eintreten. Einerseits wegen erhöhtem Bedarf (wie beispielsweise durch Elektroautos oder Wärmepumpen) und andererseits wegen der intelligenten Steuerung der Stromentnahme sowie neuen Speichertechnologien (z.B. Wasserstoff). Das große Ziel Klimaneutralität setzt deshalb den parallelen Ausbau von Erzeugern erneuerbarer Energie (also WEA, PV usw.) sowie von Verteilern und Speichern für Energie voraus.

    • Nachhaltige Erträge für beteiligte Bürger:innen und Gemeinden zu erwarten

      Alle Menschen aus der Region können sich an dem Projekt beteiligen, indem sie der EWS eG beitreten. Es ist das explizite Ziel der Genossenschaft, dass die Menschen aus der Umgebung am Windpark beteiligt sind – denn wer die Windenergieanlagen sieht, dem sollen sie auch gehören.

      Auch die Gemeinden können mit den WEA Geld verdienen. Schließlich bietet die GmbH für die auf Gemeindegrund stehenden Windräder pro Standort eine Pacht von anfänglich 100.000 Euro pro Jahr an, die über die Betriebsjahre weiter steigt. Damit würde ein erheblicher Teil der Wertschöpfung der Gemeinde über sehr lange Zeit risikofrei zufließen.

    • Nein, für den Bau und Betrieb der WEA gibt es keine steuerliche Förderung.

      Die Investitionen trägt allein das Unternehmen. Die Mittel stammen aus dem Eigenbeitrag der Projektpartner sowie aus Bankkrediten. Die Mittel der EWS kommen von den Anteilen, die die Genossenschaftsmitglieder in die Genossenschaft eingebracht haben.

      Stattdessen erhält der Staat Steuern vom WEA-Betreiber: Gewerbesteuer und Körperschaftssteuer. Ferner erhalten der Staatsforst und die Gemeinden, denen die Standorte gehören, Pachteinnahmen. Schließlich gehen noch 0,2 ct/kWh an die Gemeinden, die im Umfeld der Windräder liegen.

      Mit den WEA werden also regionale Werte geschaffen statt Steuergelder verbrannt – und die Gemeinschaft profitiert davon.

    • Nein, es gibt keinerlei Subventionen

      Deutschland hat sich gesetzlich verpflichtet, dafür zu sorgen, dass bis zum Jahr 2030 mindestens 80 Prozent des in Deutschland verbrauchten Stroms aus Erneuerbaren Energien stammt. Dabei ist noch ein langer Weg zu gehen: In diesem Jahr lagen wir bei einem Anteil von ca. 52 Prozent. Um dem Erneuerbaren-Ausbau noch einen weiteren Schub zu geben, hat der Gesetzgeber kürzlich beschlossen, diesen Ausbau in ein überragendes öffentliches Interesse zu setzen.

      Neue Erneuerbaren-Projekte können zur Finanzierung aus verschiedenen Optionen wählen. Grundsätzlich gilt aber bei allen Modellen die sogenannte Verpflichtung zur Direktvermarktung. Das bedeutet, dass die ins Stromnetz eingespeisten Strommengen vermarktet werden müssen und der Anlagenbetreiber darüber Veräußerungserlöse erhält. Der Betreiber kann im Vorfeld wählen, eine sogenannte Marktprämie zu erhalten. Dabei wird ihm staatlich zugesichert, dass er weiterhin eine angemessene Finanzierung erhält, selbst wenn seine Erlöse unter ein gewisses Marktniveau fallen. Diese Absicherungsgarantie macht in einigen Fällen die Investition in ein neues Erneuerbaren-Projekt überhaupt erst möglich.

      Dabei gilt diese Absicherungsgarantie nach geltendem Recht nicht als Subvention, da es eine Gegenleistung für die Absicherung gibt. Die in die Erneuerbare-Anlage getätigte Investition steht im überragenden öffentlichen Interesse und dient dazu, dass Deutschland seine gesetzlich verankerten Ziele auch erreichen wird.

    • Sie können einen großen Beitrag dazu leisten

      Schon heute ist Strom aus Erneuerbaren die günstigste Variante. Die Erzeugungskosten (Vergütung für die Hersteller) liegen zwischen 3,1 und 12,1 Cent (PV, Wind Onshore, Wind Offshore). Die fossilen Energieträger sind teurer und richten Schaden an. Am teuersten ist die Kernkraft.

      Wenn Sie auf Ihre Stromrechnung schauen, können Sie sehen, dass die Erzeugungskosten den kleinsten Teil ausmachen. Hauptkostentreiber sind Vertrieb, Netzentgelte, sowie Steuern und Abgaben.

      Entsprechend schwierig sind Prognosen über die Entwicklung der Strompreise. Angesichts langfristig weiter steigender Preise für Erdgas, Erdöl und Kohle sowie stetig günstiger werdender Erzeugungskosten für Erneuerbare Energien dürften die Strompreise in Zukunft zumindest konstant bleiben, im besten Fall auch sinken.

Nicht gefunden, wonach Sie gesucht haben?

Sie haben bei unseren Fragen und Antworten nicht die Information gefunden, nach der Sie gesucht haben? Unser Frageformular hilft Ihnen weiter. Einfach Themenbereich auswählen, Ihre Frage stellen, falls nötig, den Hintergrund der Frage kurz erläutern und absenden. Unser Projektteam wird Ihnen möglichst bald per E-Mail auf Ihre Frage antworten.