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Referenzprojekte

Wärmenetz Steinen

Erstmals in Betrieb genommen im Jahr 2012, wächst das Wärmenetz in der südbadischen Gemeinde Steinen und dem Ortsteil Höllstein seitdem kontinuierlich. Hier finden Sie alle Informationen zu aktuellen Ausbauvorhaben, unserer Wärmeerzeugung sowie zur Entstehungsgeschichte des Netzes.

Ihre Anfrage für einen Hausanschluss

  • Auf einem Tablet-Computer ein Online-Formular mit der Überschrift «Interesse und Kontaktdaten»

    Interessiert? Um mit dem Umstieg auf Nahwärme zu starten, nutzen Sie einfach unser Online-Formular. Wir benötigen nur wenige Angaben zu Ihrem bestehenden Heizsystem und zum Energieverbrauch, um Sie über die nächsten Schritte zu Ihrem eigenen Hausanschluss informieren zu können. Alle Informationen zum Hausanschluss und auch zur staatlichen Förderung finden Sie auf dieser Seite.

Aktuelle Informationen zum Wärmenetzausbau

Sollte eine Erweiterung unseres Wärmenetzes in Planung oder bereits im Gange sein, finden Sie die Informationen dazu auf der Seite Downloads. Anhand der dort hinterlegten Infomaterialien können Sie auch herausfinden, ob Ihr Gebäude in einem unserer Ausbaugebiete liegt.

Zahlen und Fakten

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Tortendiagramm: Wärmeerzeugung 2023 im Wärmenetz Steinen

 76 % aus Holzenergie,

 16 % aus einem Blockheizkraftwerk, 

8 % aus einem Gas- / Ölkessel

 

Insgesamt werden in Steinen jährlich derzeit rund 4.550 MWh Wärme über den regenerativen Energieträger Holz und durch hocheffiziente Kraft-Wärme-Kopplung erzeugt. Dies entspricht dem Wärmebedarf von ca. 455 Einfamilienhäusern (je 10 MWh pro Jahr).

Versorgt werden damit unter anderem zahlreiche Wohngebäude, mehrere Schulgebäude, ein Kindergarten, die Sporthalle und das Rathaus. Die Länge des Leitungsnetzes beträgt 8,9 km.

Neben Wärme erzeugen drei Blockheizkraftwerke (BHKWs) zusätzlich rund 315.000 kWh Strom pro Jahr. Dies entspricht dem Strombedarf von gut 110 durchschnittlichen Haushalten.

Klimawirksamkeit der Nahwärmeversorgung

Im Vergleich zu einer Versorgung mit Heizöl führt das Wärmenetz Steinen zu einer Reduktion der Treibhausgasemissionen um etwa 1.178 Tonnen C02 pro Jahr. Das Wärmenetz Steinen leistet damit einen entscheidenden Beitrag der Gemeinde zur Begrenzung des Klimawandels.

März 2024 bis November 2024 Transformationsplan zur Weiterentwicklung

Logos Förderung EU – Next Generation EU – und Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz

Angesichts der umfangreichen Netzerweiterung in Höllstein und der Ausbaupläne in Steinen werden schon bald weitere Wärmequellen für das wachsende Nahwärmenetz benötigt. Zur nachhaltigen Weiterentwicklung des Nahwärmenetzes wird gemeinsam mit dem Ingenieurbüro «sinnogy» ein sogenannter Transformationsplan (BEW) erstellt. Darin werden unterschiedliche Versorgungsvarianten im Kontext des künftigen Netzausbaus analysiert, um die bestehende klimafreundliche Wärmeerzeugung mit neuen Wärmeerzeugungsanlagen optimal und zukunftssicher zu ergänzen. Unterstützt wird die Transformationsplanung durch Fördermittel der EU und des BMWK.

Februar 2024 bis heute Weitere Erschließung des Ortsteils Höllstein sowie der Kerngemeinde

Startschuss für Bauabschnitt 2 in Höllstein 

Im Rahmen zahlreicher Vor-Ort-Termine wird geklärt, wo überall Netzanschlüsse gewünscht sind. Auf dieser Basis kann die Netzausbauplanung für Bauabschnitt 2 in Höllstein finalisiert werden. Nach witterungsbedingter Baupause in den Wintermonaten beginnt im Februar 2024 die weitere Erschließung von Höllstein, nun südwestlich des Kanals, der den Ortsteil in zwei Hälften trennt. Die Arbeiten beginnen im Ortskern – im Bereich der Rathaus- und Friedrichstraße sowie der Belchenstraße – und werden mit der Erschließung weiterer Straßenzüge fortgeführt. 

Kerngemeinde Steinen: Weiterer Ausbau

Parallel besteht auch in Steinen hohes Interesse für den weiteren Ausbau des bestehenden Nahwärmenetzes. 2024 und 2025 werden weitere Gebäude in der Kirchstraße, Schloßstraße, Albert-Schweitzer-Straße, Häfnetstraße und im südlichen Teil des Birkenwegs angeschlossen und parallel dazu Glasfaserkabel des Zweckverbandes Breitbandversorgung verlegt. Die Erschließung weiterer Straßenzüge ist in Planung. Angedacht sind zum Beispiel Trassenerweiterungen in der Gerhard-Hauptmann-Straße, Daimlerstraße, Hans-Thoma-Straße sowie im Fröbelweg. 

Oktober 2021 bis Februar 2024 Realisierung von Bauabschnitt 1 im Ortsteil Höllstein

Im Oktober 2021 erfolgt der Startschuss für die Erschließung des Ortsteils Höllstein mit schnellem Internet und umweltfreundlicher Nahwärme. Und die Akzeptanz des Nahwärmenetzes in Höllstein ist hoch: So entscheiden sich im ersten Bauabschnitt bereits mehr als 80 Prozent der Haushalte für einen Hausanschluss. Der Ausbau der neuen Infrastruktur – dazu gehören neben Nahwärmeleitungen auch Glasfaser- und Stromkabel – erfolgt sukzessive von Nordost nach Südwest. 

An einem Waldrand liegen Nahwärme-und Glasfaserleitungsabschnitte für den Zusammenbau bereit.
Warten auf die Verlegung: Die Leitungsabschnitte für Nahwärme und Glasfaser liegen bereit.

«Hochzeit» mit Hindernissen

Technisch herausfordernd wird es dann bei der sogenannten Hochzeit, also der Zusammenführung der Wärmenetze von Steinen und Höllstein. Hier gibt es gleich drei Hindernisse zu überwinden – die Bundesstraße 317, den Flusslauf der Wiese sowie eine Bahntrasse. Zwar verlaufen die schwierigen Spülbohrungen unter der Straße und dem Flussbett problemlos. Doch bei der Pressbohrung zur Unterquerung der Bahntrasse bleibt der Bohrkopf stecken.

Mit Verzögerung gelingt es, die Arbeiten und damit Bauabschnitt 1 in Höllstein im November 2023 – gerade rechtzeitig zur Heizperiode – erfolgreich abzuschließen.

Verdreifachung der Wärmetrasse – und Nahwärmeanschlüsse für zahlreiche weitere Haushalte

Das gesamte Wärmenetz Steinen – Höllstein inbegriffen – ist damit um rund 6.000 auf etwa 9.400 Trassenmeter angewachsen. Dutzende Haushalte steigen nach Inbetriebnahme des Wärmenetzes Höllstein sofort auf Nahwärme um. Mehr als 100 weitere werden in den kommenden Monaten und Jahren sukzessive folgen, sobald alte Gas- und Ölkessel in den einzelnen Gebäuden stillgelegt werden.  

März bis April 2020 Zuschlag für den Wärmenetzneubau in Steinen-Höllstein 

Angesichts der positiven Erfahrungen mit dem Wärmenetz Steinen beschließt die Gemeinde die Realisierung eines weiteren Wärmenetzes für den Ortsteil Steinen-Höllstein. Im Auswahlverfahren können sich die EWS gegen einen Mitbewerber durchsetzen und erhalten den Zuschlag für die Anbindung des Versorgungsgebietes Höllstein an das bereits bestehende Netz in Steinen. Die Herausforderung dabei: Höllstein ist durch eine Bundesstraße, eine Bahnstrecke und einen Fluss von Steinen getrennt. Doch der Aufwand lohnt sich. Denn ist die Verbindung einmal geschafft, können auch die Haushalte in Höllstein nachhaltige Nahwärme beziehen und die kommunale Energiewende vorantreiben.    

2014 bis 2020 Kontinuerlicher Netzausbau

Das Wärmenetz wird kontinuierlich ausgebaut. Mit der Erschliessung der Marktstraße erfolgt beispielsweise die Anbindung des Hebelkindergartens und mit der Querung der Eisenbahnstraße kann das Senorienzentrum Mühlehof angebunden werden. Dort sorgt ein Blockheizkraftwerk für die hocheffiziente Versorgung mit Strom und Wärme – und kann überschüssige Wärme von nun an in das Wärmenetz einspeisen.

Gemeinsam mit der im Jahr 2020 errichteten Photovoltaikanlage wird im Seniorenzentrum Mühlehof teilweise mehr Strom erzeugt als benötigt wird. Die Anbindung des Seniorenzentrums Mühlehof ist gleichzeitig die technische Voraussetzung zur Erschließung des Neubaugebietes «Alte Weberei».

November 2014 Heizzentrale versorgt Wärmenetz Steinen

Inbetriebnahme: Bürgermeister Rainer König befeuert den neuen Heizkessel Foto: Herbert Bahlinger

Mit dem Anschluss der Heizzentrale und dem Ausbau des Netzes auf rund 2,2 km Länge ist der erste Ausbauschritt des Wärmenetzes Steinen schließlich abgeschlossen.

Die Wärmeerzeugung im Nahwärmenetz erfolgt nun zu rund 80 % aus heimischen Holzhackschnitzeln. Durch die robuste Technik können auch Schwemmholz aus Wasserkraftwerken oder Holzabfälle aus der Landschaftspflege sinnvoll verwertet werden; nur ein Bruchteil des Bedarfs muss über Holz aus dem Wald gedeckt werden.

Knapp 20 % des Wärmebedarfs liefert das Blockheizkraftwerk. Zusätzlich ist ein Ölkessel installiert, der nur bei extremen Witterungsverhältnissen und als Ausfallreserve bei Defekten einspringen wird.

Sommer/Herbst 2013 Bau der Heizzentrale Steinen

Einbau der Holzhackschnitzelanlage

Mit einem Teleskopkran wird die neue Holzhackschnitzelanlage in die Heizzentrale gehievt. Der knapp fünf Meter hohe Holzkessel bietet hochmoderne Brenntechnik: Ein Elektrofilter entfernt Feinstaub vollständig, durch eine Abgaskondensationsanlage wird auch der letzte Rest Wärme aus dem verfeuerten Holz genutzt. Die Steinener Anlage ist die erste im Südwesten, die mit dieser Technik ausgestattet ist. Der Holzkessel selbst wurde speziell für die Verwertung von sehr schlechten Holzqualitäten konzipiert. So kann auch Holz genutzt werden, welches bisher in der Region nicht verwertet werden konnte.

Einbau des Pufferspeichers

Als letztes Schlüsselelement der Anlage wird ein 50.000-Liter-Pufferspeicher eingebaut, der gleich doppelt genutzt wird: Im Winter werden Lastspitzen geglättet und der Anteil der Holzenergie optimiert, im Sommer wird der Puffer durch das BHKW genutzt, um möglichst viel effizienten Strom aus Kraft-Wärme-Kopplung zu erzeugen.

Oktober 2012 Energietag Steinen

Um einen Ausblick auf die weiteren Planungen zu geben, laden HBG und die Gemeinde Steinen die Bürgerinnen und Bürger zu Vorträgen und Besichtigungen. Über die «Energieversorgung der Zukunft» referiert Dr. Michael Sladek von den EWS Schönau. Dr. Daniel Weiß, HBG, berichtet über die Studie zur energetischen Stadtsanierung, während Dr. Christian Held aus Freiburg über die regionale Verfügbarkeit von Energieholz informiert. Im Anschluss besteht die Möglichkeit, den ersten Bauabschnitt des Wärmenetzes zu besichtigen oder eine Heizzentrale, ein Hackschnitzellager und eine Biogasanlage zu besuchen.

November 2011 bis September 2012 Zuschlag der Gemeinde für das Nahwärmenetz Steinen

Blick auf die Gemeinde Steinen

Ende 2011 erhält die Holzenergie Betreibergesellschaft mbH (HBG), heute Teil der EWS, von der Gemeinde Steinen den Zuschlag für Bau und Betrieb der Wärme- und Stromversorgung der kommunalen Gebäude rund um das Schulzentrum. Im ersten Schritt soll die Wärmeleitung im Bereich des Schulzentrums verlegt und dort ein neues Blockheizkraftwerk (BHKW) eingebaut werden. Für 2013 werden der Bau einer Holzheizzentrale und der Ausbau des Wärmenetzes für private Gebäudebesitzer avisiert.

Im Rahmen einer öffentlichen Informationsveranstaltung berichtet Daniel Weiß, Geschäftsführer der HBG, im März 2012 über den Ausbau der Nahwärmenetzes. Hausbesitzer erhalten das Angebot zur Nahwärmeversorgung im Rahmen des entstehenden Netzes. Das Interesse an der Energiewende vor der Haustür ist groß: Etwa 70 Interessierte drängen sich in der Aula der Grundschule Steinen.

Rechtzeitig vor Schulbeginn nach den Sommerferien werden die letzten Arbeiten an der Wärmeleitung abgeschlossen. Mit dem ersten Abschnitt werden sieben kommunale Gebäude mit Wärme und Strom aus dem neuen BHKW versorgt.

Kontakt

Sie haben Fragen zur Nutzung unserer Nahwärme bzw. zum Thema Hausanschluss? Auf unserer FAQ-Seite haben wir bereits zahlreiche Antworten für Sie vorbereitet. Für weitere Fragen sprechen Sie uns gerne direkt an – alle entsprechenden Kontakmöglichkeiten finden Sie auf dieser Seite.