Gestalter der europäischen Bürgerenergiewende
Dirk Vansintjan ist der Stromrebell 2019
Der Preis des Stromrebellen ging in diesem Jahr an den Belgier Dirk Vansintjan. Er kämpft seit über 30 Jahren für die Bürgerenergiewende. Als Präsident des 2013 gegründeten europäischen Dachverbandes für Bürgerenergiegesellschaften REScoop erreichte er zuletzt wesentliche Verbesserungen für die Bürgerenergie in der EU-Gesetzgebung.
Ecopower: Energiegenossenschaft mit 60.000 Mitgliedern
Seit mehr als 30 Jahren engagiert sich Dirk Vansintjan mit seiner ganzen Kraft für eine bürgergetragene Energiewende. 1991 gründete er mit acht Mitstreitern an seinem Küchentisch die Energiegenossenschaft Ecopower, um den Ausbau der erneuerbaren Energien in Belgien voranzutreiben. Aus diesem bürgerschaftlichen Engagement entstand die größte Energiegenossenschaft im belgischen Flandern mit heute 60.000 Mitgliedern, die von ihrer Genossenschaft mit sauberem Strom versorgt werden. Ecopower betreibt 24 Windenergieanlagen, drei Wasserkraftanlagen und 300 Photovoltaikanlagen mit einem jährlichen Gesamtstromertrag von 90 Gigawattstunden. Weitere Anlagen sind in Planung. «Dazu kommt, dass fast die Hälfte unserer Mitglieder auch privat eine Photovoltaikanlage betreiben», sagt Dirk Vansintjan.
Grenzenlose Energiewende
Dirk Vansintjans Herz hängt an einer demokratisch organisierten und bürgergetragenen ökologischen Stromversorgung. Weil der Klimawandel an nationalen Grenzen nicht Halt macht, engagiert sich der Energiewendepionier sich auch intensiv auf europäischer Ebene. Er hat den 2013 formell gegründeten Dachverband für Bürgerenergiegesellschaften «REScoop» mit aufgebaut, in dem auch die EWS eG Mitglied ist. Erklärtes Ziel von REScoop ist es, Energiegenossenschaften und andere Bürgerenergiegesellschaften durch bessere Vernetzung zu stärken und deren Interessen auf EU-Ebene aktiv zu vertreten. Dirk Vansintjan gelang es, in der Ende 2018 verabschiedeten EU-Richtlinie zu den Erneuerbaren Energien wichtige Erleichterungen für die bürgergetragene erneuerbare Energieversorgung durchzusetzen.
Mitglieder von REScoop bieten für den niederländischen Ökostromversorger Eneco
Der Energieversorger Eneco ist mit zwei Millionen Kunden Marktführer in den Niederlanden und seit 2018 auch Besitzer des deutschen Ökostromversorgers Lichtblick. Anteilseigner sind 61 niederländische Kommunen, die sich darauf geeinigt haben, Eneco in einem Auktionsverfahren zu verkaufen. In einer konzertierten Aktion seiner Mitglieder will REScoop Eneco übernehmen, um die drohende Übernahme durch einen der großen Ölkonzerne zu verhindern. Bedeuten würde das eine nie dagewesene Stärkung der bürgergetragenen ökologischen Energieversorgung in Europa.
Zum Preis «Schönauer Stromrebell»
Den Ehrenpreis «Schönauer Stromrebell» verleihen die Schönauer Energieinitiativen gemeinsam mit den EWS und der Stadt Schönau. Die PreisträgerInnen sind Menschen, die mit persönlichem Engagement Visionen umsetzen, Widerstände überwinden und sich mit ganzem Herzen für die Umwelt und eine nachhaltige Wirtschaftsweise einsetzen. Unter den bisherigen Preisträgern befinden sich unter anderem der Klimaforscher Prof. Dr. Hartmut Graßl, Alfred Ritter (Ritter Sport), Luise Neumann-Cosel (BürgerEnergie Berlin) und Heffa Schücking (Urgewald). Mit der Verleihung des «Schönauer Stromrebell» ist auch ein Eintrag ins goldene Buch der Stadt Schönau verbunden.
Medien
Der «Schönauer Stromrebell Dirk Vansintjan gründete 1991 die Energiegenossenschaft Ecopower, um den Ausbau der erneuerbaren Energien in Belgien voranzutreiben. Aus diesem bürgerschaftlichen Engagement entstand die größte Energiegenossenschaft im belgischen Flandern mit heute 60.000 Mitgliedern, die von ihrer Genossenschaft mit sauberem Strom versorgt werden. Als Präsident des 2013 gegründeten europäischen Dachverbandes für Bürgerenergiegesellschaften REScoop erreichte er zuletzt wesentliche Verbesserungen für Bürgerenergie in der EU-Gesetzgebung.
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