EWS Schönau übernehmen Wärmenetz in Titisee-Neustadt
Zum 01. Januar 2025 hat die Elektrizitätswerke Schönau Netze GmbH (EWS) das Wärmenetz Titisee-Neustadt von der bisherigen Betreiberin Energieversorgung Titisee-Neustadt GmbH (EVTN) übernommen, die ihre Geschäftstätigkeit einstellen wird. Damit ist die nachhaltige Nahwärmeversorgung in der Hochschwarzwaldgemeinde langfristig gesichert.
Schon seit 2020 sind die EWS – bislang als Dienstleister für die Betriebsführung des Netzes – für die Wärmeversorgung der rund 65 an das Wärmenetz angeschlossenen Verbrauchsstellen zuständig. Das Unternehmen betreibt bereits zahlreiche Wärmenetze im Südschwarzwald und beliefert in mehreren Gemeinden mehr als 600 Verbrauchsstellen mit nachhaltiger Wärme.
Die an das Wärmenetz in Titisee-Neustadt angeschlossenen Gebäude – darunter mehrere Schulen, öffentliche Gebäude, Mehrfamilienhäuser und Gewerbeeinheiten – haben einen Wärmebedarf von insgesamt rund 7.000 Megawattstunden (MWh). Etwa 75 Prozent davon kommen aus der vor vier Jahren neu errichteten Heizzentrale, in der ein Biomassekessel mit zwei Megawatt thermischer Leistung nachhaltige Wärme erzeugt. Durch die innovative Wärmerückgewinnung per Kondensation kommen noch einmal etwa 0,2 Megawatt thermische Leistung hinzu. Ergänzt wird diese Wärmeerzeugung mittels Biomasse durch mehrere Blockheizkraftwerke, die dezentral in der Stadt betrieben werden.
Klimafreundliche Wärmeversorgung im Schwarzwald
«Ein zentraler Teil der Energiewende ist die Wärmewende. Aber nur dort, wo dazu auch regenerativ Energie genutzt wird, leistet die Nahwärme einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz», sagt EWS-Vorstand Sebastian Sladek. «Insbesondere für Städte wie Titisee-Neustadt mit einem großen Aufkommen an Biomasse und besten Voraussetzungen für die regenerative Energieerzeugung bietet ein Nahwärmenetz zudem die Chance, unabhängig von fossilen Energieträgern zu werden. Wir freuen uns, mit dem Weiterbetrieb des Wärmenetzes in Titisee-Neustadt einen weiteren Beitrag zur sicheren und nachhaltigen Wärmeversorgung im Schwarzwald leisten zu können.»
Der Wärmebedarf im Hochschwarzwald ist hoch, die Winter sind vergleichsweise kalt. Gleichzeitig bietet Titisee-Neustadt vor allem im städtischen Zentrum mit enger Bebauung gute Voraussetzungen für ein Wärmenetz. Hinzu kommt, dass nachhaltige Holzhackschnitzel zur Wärmeerzeugung sehr gut verfügbar sind, da in der Region reichlich Restholz aus der Landschaftspflege und der Forstwirtschaft anfällt.
Weiterer Ausbau des Wärmenetzes wird geprüft
Das Team der EWS hat das Wärmenetz in Titisee-Neustadt mit aufgebaut und in den vergangenen Jahren betrieben. Wie ein weiterer Ausbau des Wärmenetzes umgesetzt werden kann, wird bereits im Jahr 2025 durch eine Machbarkeitsstudie geprüft.