EWS fördern Photovoltaikanlage bei Fukushima
Japanischer Stromrebell und EWS planen Anlage in der verstrahlten Zone
Besuch aus Japan bei den EWS: Experten und Unternehmer aus dem Bereich Erneuerbarer Energien, darunter der Stromrebell Yauemon Satoh, informierten sich über bürgereigene Energierzeugung. Die EWS unterstützen die «Community-Power» in Japan bei der Finanzierung einer Photovoltaik-Anlage bei Fukushima.
Hochrangige Delegation auf Vortrags- und Informationsreise
Am Donnerstag, den 13. November 2014 besuchte eine hochkarätig besetzte Delegation aus Japan die Elektrizitätswerke Schönau. Die Gäste aus der Präfektur Fukushima engagieren sich seit der Atomkatastrophe für eine bürgereigene, dezentrale und ökologische Energieversorgung in ihrer Heimatregion. Auf ihrer Vortrags- und Informationsreise quer durch Europa machten sie für einen Tag halt in Schönau.
Japanischer Ökostromproduzent plant Strometzübernahme
Unter den Gästen war auch der diesjährige Schönauer Stromrebell Yauemon Satoh. Im August 2013 hatte er mit vier Mitstreitern nach dem Vorbild der EWS das Energieunternehmen AiPower gegründet. Derzeit engagiert sich AiPower als ökologischer und lokaler Stromproduzent. Satohs Ziel ist es, seine Region unabhängig vom staatlichen Stromkonzern mit grünem Strom zu versorgen und in absehbarer Zukunft das regionale Stromnetz zu übernehmen.
Delegation möchte Energiewende in Japan durchsetzen
Ein weiterer Gast war der Leiter des «Institute for Sustainable Energy Policies», Dr. Tetsunari Iida. Sein Institut fördert den Austausch aktueller Informationen über eine nachhaltige und ökologische Energiepolitik. Iida ist Experte für Erneuerbare Energien, Politikberater und Politiker und gehört zum Management der «World Bioenergy Association» und des «Renewable Energy Policy Network for the 21st Century» sowie zum wissenschaftlichen Beirat der «World Wind Energy Association». In Japan gilt Iida als Meinungsführer auf dem Gebiet der Erneuerbaren Energien. Er berät seit 2001 die japanische Regierung in Fragen des Klimawandels und organisierte eine Initiative für Erneuerbare Energien im japanischen Parlament, die zu einem Fördergesetz führte. Weltweit trat er auf verschiedenen Konferenzen zum Thema Energiepolitik auf. Zu der Delegation gehörten weiterhin Vorstände, Geschäftsführer und Direktoren von Unternehmen und Institutionen aus dem Bereich Erneuerbarer Energien. Sie alle wollen mit «Community-Power»-Unternehmen die Energiewende in Japan auf den Weg bringen und hierfür mehr über die Arbeit der EWS erfahren.
EWS-finanzierte Photovaltaikanlage soll Anti-Atom-Bewegung stärken
Die Elektrizitätswerke Schönau überraschten die Gäste aus Japan mit dem Vorschlag, eine Photovoltaikanlage im Wert von 25.000 € in Japan zu finanzieren, um mit den Erlösen aus dem Stromverkauf die japanische Anti-Atom-Bewegung zu unterstützen. Das Projekt soll auch die Verbundenheit und Solidarität der EWS mit den Opfern der Atomkatastrophe in Fukushima ausdrücken und die japanische Bewegung für einen Umstieg auf Erneuerbare Energien stärken.
Die Delegation zeigte sich begeistert und diskutierte engagiert die Idee, das Geld als Grundstock für die Errichtung einer größeren Anlage in dem Dorf Itate, rund 40 Kilometer von Fukushima entfernt, zu verwenden. Itate, einst zum «schönsten Dorf Japans» gekürt , gehört zu den am stärksten vom radioaktiven Fallout betroffenen Regionen. Yauemon Satoh, der nach dem Unglück unverstrahltes Trinkwasser nach Itate gebracht hatte, berichtete, dass die Behörden die Anwohner wider besseres Wissen nicht vor der hohen Strahlung gewarnt hätten. Erst drei Monate später wurde das Dorf vollständig evakuiert.
Die Solaranlage soll als Zeichen der Hoffnung errichtet werden und als Versammlungsort für den Jahrestag der Fukushima-Katastrophe dienen. Für einen Tag im Jahr ist es möglich, die verstrahlte Zone zu besuchen. Die Elektrizitätswerke Schönau, die in den Anfangsjahren selbst so viel Unterstützung erfahren haben, freuen sich, dass sie nun ihre Erfahrungen und ihr Know-how an andere Engagierte weitergeben können. Vielleicht auch am 11. März 2015, dem 4. Jahrestag des Fukushima-Unglücks.
Medien
Gruppenfoto: Japanische Delegation in Schönau
Quelle: Elektrizitätswerke Schönau (EWS)
Die Delegation aus Japan vor dem Schönauer Rathaus. Dort hatte sich der Stromrebell Yauemon Satoh in das Goldene Buch der Stadt eingetragen.
Quelle: Elektrizitätswerke Schönau (EWS)
Die Delegation aus Japan in großer Runde mit EWS-Mitarbeitern
Foto: Yauemon Satoh und Dr. Michael Sladek
Quelle: Elektrizitätswerke Schönau (EWS)
Yauemon Satoh, Stromrebell des Jahres 2014 und Dr. Michael Sladek bei den EWS
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