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Schönau, den 27.10.2021

Eine Baustelle, dreifacher Netzausbau

Eine Menschengruppe vor einem Bagger beim Spatenstich.

Ausbau von Strom-, Nahwärme- und Glasfasernetz in Höllstein

Startschuss im Steinener Ortsteil Höllstein: Am 27. Oktober wurde der Spatenstich für ein großes Infrastrukturprojekt gesetzt. In den kommenden drei Jahren werden gleichzeitig Glasfaser für schnelles Internet, das Nahwärmenetz für eine klimaschonende und kostengünstige Wärmeversorgung sowie Stromleitungen für die langfristige Versorgungssicherheit verlegt.

Mit dem ersten Spatenstich haben am 27. Oktober Vertreter des Zweckverbands Breitbandversorgung im Landkreis Lörrach, des Stromnetzbetreibers ED Netze, der Elektrizitätswerke Schönau, der beteiligten Bauunternehmen sowie der Gemeinde Steinen den Bau eines umfassenden Infrastrukturprojekts im Steinener Ortsteil Höllstein begonnen. In den kommenden drei Jahren werden gleichzeitig Glasfaser für schnelles Internet, das Nahwärmenetz für eine klimaschonende und kostengünstige Wärmeversorgung sowie Stromleitungen für die langfristige Versorgungssicherheit verlegt.

Nachhaltige Infrastruktur für Höllstein

«Das Bauprojekt ist ein wegweisender Schritt hin zu einer nachhaltigen und zukunftsfähigen Infrastruktur,» betont Bürgermeister Gunter Braun, «damit schaffen wir die Voraussetzungen dafür, dass Höllstein eine Gemeinde bleibt, in der es sich hervorragend leben und arbeiten lässt - mit leistungsfähigen Netzen und einer ökologisch hochwertigen Ausrichtung.» Braun zeigte sich insbesondere darüber erfreut, dass alle Akteure an einem Strang ziehen. «Für die Bürgerinnen und Bürger wird es eine deutliche Verbesserung der Versorgung mit Wärme, Strom und Internet geben, und dies mit nur einer Baustelle. «Schön, dass der Stromnetzbetreiber ED Netze die Chance der Baumaßnahmen genutzt hat, um auch die Stromtrasse, die über Höllstein verläuft, unter die Erde zu legen», betont der Bürgermeister. ED Netze ist seit Jahren verlässlicher Partner der Wiesentalgemeinde. Der regionale Netzbetreiber investiert fortlaufend in die Versorgungssicherheit und in die Digitalisierung der Stromnetze. 

«Die Kooperationen beim Bau minimieren die Beeinträchtigungen für die Anlieger und für den Verkehr», betont auch Paul Kempf, Geschäftsführer des Zweckverbands Breitbandversorgung im Landkreis Lörrach, «durch die Synergien insbesondere bei den Tiefbauarbeiten können wir außerdem erhebliche Kosten sparen». Der Zweckverband investiert in Höllstein knapp 2,5 Millionen Euro und errichtet ein Glasfasernetz mit bis zu 360 Hausanschlüssen. Jedes Haus im Ort wird, sofern es gewünscht ist, angeschlossen. Es wird ein Leitungsnetz mit einer Trassenlänge von 10,8 Kilometern entstehen, in das Glasfaser mit einer Gesamtlänge von rund 25 Kilometern eingebracht werden. Das Glasfasernetz stellt sicher, dass auch in Höllstein das Gigabitzeitalter Einzug halten kann. Deshalb fördert das Land Baden-Württemberg den Glasfaserausbau in Höllstein mit einem Fördersatz von rund 50 Prozent. «Ohne die Förderung des Landes wäre der Ausbau von Höllstein für den Zweckverband nicht finanzierbar. Wir sind sehr dankbar für die Unterstützung des Landes beim Aufbau dieser wichtigen Infrastruktur», so Paul Kempf.

Langfristige Versorgungssicherheit durch Nahwärme-Leitungsverbund

Auch die Nahwärmeversorgung wird zunehmend vernetzt geplant. Neben dem eigentlichen Netz in Höllstein wird daher eine Verbindung zum aktuellen Nahwärmenetz Steinen geschaffen, aus dem die Gebäude in Höllstein künftig mit Wärme versorgt werden. Die Nahwärmetrasse wird dazu unter dem Flusslauf der Wiese sowie der Bundesstraße 317 und der Bahntrasse verlaufen. «Mit dieser aufwändigen Leitungsverbindung zwischen Steinen und Höllstein schaffen wir nicht nur Synergien bei der Wärmeerzeugung», betont Martin Halm, der als Geschäftsführer der Elektrizitätswerke Schönau Energie GmbH verantwortlich ist für die Nahwärmenetze der EWS. «Wir erhöhen damit auch die Versorgungssicherheit der Netze. Wenn die Anlagen in Steinen an Ihre Leistungsgrenzen kommen sollten, können wir in Höllstein weitere Wärmequellen ins Netz einbinden und die Wärme in das neue Gesamtnetz Steinen einspeisen.»

Klimaschutzpotenziale vor Ort nutzen

Die Wärme im Nahwärmenetz Steinen wird derzeit zu rund 80 Prozent mit regionalen Holzhackschnitzeln erzeugt und leistet damit einen wertvollen Beitrag sowohl zum Klimaschutz als auch zur regionalen Wertschöpfung. Die restlichen 20 Prozent werden durch hocheffiziente Kraft-Wärme-Kopplung sichergestellt. Ein Speicher mit 55.000 Liter Wasserinhalt steht zur Speicherung von Wärme und zum Ausgleich von Bedarfsschwankungen zur Verfügung. Der Emissionsfaktor des Wärmenetzes Steinen liegt derzeit bei 26 CO2-Äquivalente/kWh. Zum Vergleich: Die Wärmeversorgung mit Heizöl liegt bei 310, mit Erdgas bei 240 CO2-Äquivalente/kWh.

Der Zweckverband Breitbandversorgung des Landkreises Lörrach und die Elektrizitätswerke Schönau Energie GmbH kooperieren auch bei Beratung und Vertrieb der Netzanschlüsse. So werden die Anlieger in Höllstein ausschließlich von Mitarbeitenden der EWS kontaktiert, die sich um Organisation und Verträge für Nahwärme wie auch für Breitbandanschlüsse kümmern. Den Höllsteiner Bürgerinnen und Bürgern wird dabei auch ein Kombi-Paket von Nahwärme- und Breitbandanschluss angeboten. Für eine kostenfreie Erstberatung stehen Mitarbeitende des unabhängigen Beratungsunternehmens endura kommunal bereit, das das gesamte Infrastrukturprojekt im Auftrag der Gemeinde Steinen begleitet.

Medien

Eine Gruppe von Personen steht in einer langen Reihe mit Bauhelmen, jede davon hat einen Spaten und gräbt.

Spatenstich in Steinen-Höllstein

Anstich am 27. Oktober | Foto: Stephan Günther

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