Gruppe protestiert vor einem Bürogebäude
Aktionen

Ein Aktionsbündnis hat vor den Türen der Lobbyorganisation «Zukunft Gas» protestiert, um auf deren Greenwashing aufmerksam zu machen. Wir waren dabei.

Zukunft ODER Gas

«Kein Gas ist grün!» Der Ruf schallt durch die Neustädtische Kirchstraße am Berliner Reichstagsufer, vorbeilaufende Menschen drehen sich neugierig um. Was die meisten von ihnen wahrscheinlich nicht wissen: In dem schicken Bürogebäude, vor dem sich an diesem sonnigen Montagmorgen ein lautstarkes Grüppchen Protestierender aufgestellt hat, sitzt die Lobbyorganisation «Zukunft Gas».

Grün gewaschener Klimakiller

Vertreter:innen der Organisationen Urgewald, 350.org, LobbyControl, WeSmellGas und PowerShift wollen mit ihrer Aktion auf die manipulativen Taktiken des fossilen Lobbyverbands aufmerksam machen. Auch wir waren mit vor Ort. 

Warum das Thema so wichtig ist, erklären euch die Aktivistinnen im Video:

Video

Der Lobbyverband arbeitet daran, einem klimaschädlichen fossilen Brennstoff, der eher heute als morgen Geschichte sein sollte, eine finanizell einträgliche Zukunft zu sichern – leider mit Erfolg. Von Anti-Wärmepumpen-Kampagnen bis zu Nebelkerzen wie einer «kommunalen Wasserstoffwirtschaft» finden ihre Stichworte auch in höchsten politischen Kreisen Gehör. Den Pokal für erfolgreiches Greenwashing, den die Protestierenden im Gepäck hatten, wollte an jenem Septembermorgen jedoch niemand entgegennehmen.

Immer mehr Stadtwerke verlassen die Lobbyorganisation

Immerhin: Die organisierten Proteste bei Stadtwerken zeigen Wirkung. Seit Juli 2022 sind insgesamt 26 Stadtwerke von der Mitgliedsseite von Zukunft Gas verschwunden, 21 davon haben ihren Austritt bzw. ihre Kündigung bestätigt. Dass sich Versprechen von einer klimafreundlichen Energieversorgung nicht vereinbaren lassen mit einer Mitgliedschaft in einem fossilen Lobbyverband, scheint immer mehr Unternehmen einzuleuchten.