Veranstaltung

Bei der Erstsemester-Akademie in Freiburg lernen Studienanfänger:innen ökologische Initiativen ihrer (neuen) Heimat kennen – darunter auch die EWS.

Wir sollten uns mal kennenlernen

Semesteranfang in Freiburg, sie sind aus ganz Deutschland gekommen. Einige sogar aus den entlegensten Ecken des Erdballs. Ein neuer Lebensabschnitt beginnt. Im Schwarzwald. Für sie ist alles neu: Wohnung, Kiez, Stadt, Uni, Menschen, mögliche Betätigungsfelder und Handlungsoptionen. Um die unbekannte Umgebung leichter kennen zu lernen, gibt es für Neulinge, die sich für Umweltthemen interessieren, ein interessantes Angebot:

«Du möchtest neue Freund:innen finden, deine neue Stadt besser kennenlernen und dich dabei mehr mit dem Thema Nachhaltigkeit befassen?» fragt die Erstsemester-Akademie nun schon im vierten Jahr zu Semesterbeginn an verschiedenen Uni-Standorten in Baden-Württemberg. So auch in Freiburg. Das studentische Nachhaltigkeitsbüro in Freiburg ist die zentrale Anlaufstelle für alle Studierenden und Interessierten, die eine nachhaltige Zukunft mitgestalten möchten. Für die Erstie-Akademie wurde ein Vernetzungs- und Kennenlern-Programm zusammengestellt, das von den Neuen immer wieder gut angenommen wird.

Streifzug durch das lokale Umwelt-Engagement

Der gruppendynamische Streifzug durch das lokale Umwelt-Engagement bot «viel nützliches Allgemeinwissen, um das Studi-Leben zu erleichtern», wie eine Teilnehmerin hinterher lobte. Input, Begegnungen und Inspirationen gab‘s in diesem Jahr bei einer nachhaltigen Stadtführung, beim BUND, dem Foodsharing-Store, mit Students for Future, dem Weltladen, dem Unverpacktladen und vielen anderen zukunftsweisenden Orten und Projekten. Die Teilnehmenden lobten den «aktiven Austausch mit Referent:innen» und die «Mischung aus Informativem und Spaß».

Auch im Freiburger EWS-Store gab es wieder eine Veranstaltung. Die regionale Energiewende-Geschichte im Dreiländereck und deren grenzüberschreitende Strahlkraft hilft, die heutige Situation einzuordnen. Der kreative Widerstand gegen schier übermächtige Konzerne, die Wiege der Anti-Atom-Bewegung in Südbaden, taugt einerseits als Ideengeber für heutige Aktionsformen und brachte andererseits zahlreiche wegweisende Projekte, Thinktanks und Firmen hervor, die den Erfolg der Erneuerbaren Energien maßgeblich vorangebracht haben. 

Packende Geschichte

EWS-Energiereferentin Eva Stegen war es wichtig, Inspirationen zu geben, um Chancen zu erkennen, wo und wie man sich mit Spaß gemeinsam für eine gute Zukunft einsetzen kann. Lauter verblüffende, beeindruckende und überraschende Anekdoten aus der Geschichte der EWS Schönau, die von einer Elterninitiative zum Ökostromversorger wurde, zeigten, wie großartig es sein kann, das gute Gefühl der Selbstwirksamkeit zu erleben. Die positiven Rückmeldungen der Student:innen und ihre strahlenden Gesichter lassen keinen Zweifel: Der Funke ist übergesprungen. Man spürt die Lust zum Ärmelaufkrempeln und Loslegen.

Und auch bei Eva Stegen haben die Erstie-Veranstaltungen einiges im Kopf bewegt. Vor größeren Gruppen zu stehen, die unisono sagen, noch nie von dieser irren Entstehungsgeschichte der EWS Schönau gehört zu haben, fühlt sich nach über 20 Jahren Erfahrung in der Energieszene ein bisschen nach Neuland an. Egal ob bei Vorträgen, Windparkführungen oder einem energiehistorischen Zug um die Häuser in Schönau: Nur selten waren Gäste im Studi-Alter dabei und noch viel seltener war der Frauenanteil so groß. Normalerweise kennen viele der bisherigen Interessierten die EWS zumindest vage aus den Medien.

Doch es ist an diesem Vormittag mit den Neuen nicht zu übersehen, dass Interesse bei der Students-for-Future-Kohorte ist da. Also wollen wir als EWS entsprechende Angebote für junge Interessierte liefern. Schließlich haben wir auch angefangen als Parents for Future, Students for Future, Lawyers, Doctors, Scientists und all Talents for Future – wir hießen nur etwas anders.