Zwei Monteure installieren eine Wärmepumpe
Wärmewende

Die Elektrizitätswerke Schönau und Green Planet Energy (GPE) bieten eine gemeinsame Wärmepumpenberatung und -umsetzung an.

Wärmewende gemeinsam anpacken

Bei der Transformation des Stromsystems ist schon viel geschafft auf dem Weg zur Klimaneutralität. Nun gilt es, auch die Dekarbonisierung der Wärmeversorgung zu stemmen. Die EWS engagieren sich seit vielen Jahren mit dem Aufbau klimafreundlicher Wärmenetze. Ihren Kund:innen bieten die EWS nun gemeinsam mit Green Planet Energy (GPE) einen Beratungsservice für die Planung und Installation einer Wärmepumpe an. Mit dieser Unterstützung können  auch die Kund:innen aktiv zur Wärmewende beitragen. Anne Dittrich von den EWS und Stefan Storace von GPE erklären, warum es gemeinsam einfach besser geht.

Interview

Was beinhaltet eure Wärmepumpenberatung?

Stefan: Im Wesentlichen haben wir zwei Hauptpakete geschnürt. Bei dem ersten Paket geht es um eine grundlegende Beratung für alle, die eine erste Orientierung brauchen, weil sie erst anfangen, sich mit dem Thema zu beschäftigen oder noch sehr unsicher sind, ob eine Wärmepumpe in ihrem Eigenheim wirklich gut funktionieren würde.

Das zweite Rundum-Service-Paket ist für Menschen, die wissen: Ich brauche jetzt eine neue Heizung und es soll eine Wärmepumpe sein. Hier begleiten wir die Kund:innen intensiv vom ersten Beratungsgespräch bis hin zur Installation und Inbetriebnahme. Dazu gehört zuerst eine detaillierte Bestandsaufnahme. Die Kund:innen füllen zunächst einen Online-Fragebogen aus, sodass wir uns ein ganz klares Bild von der Situation vor Ort machen können. Auf dieser Grundlage bereiten wir uns sehr detailliert vor und gehen dann ins eigentliche Beratungsgespräch, um gemeinsam eine individuelle und konkrete Lösung zu erarbeiten. 

«Wir wollen bei der Wärmepumpe eine leicht gangbare Brücke bauen. Darum ist uns sehr wichtig, dass wir mit dieser Beratung einen echten Mehrwert bieten.»

Anne Dittrich, Leiterin Energielösungen, EWS

Anne: Uns ist sehr wichtig, dass wir mit dieser Beratung einen echten Mehrwert bieten. Denn es gibt im Internet natürlich schon viele Informationen über Wärmepumpen. Die Kund:innen können auch eine Verbraucherzentrale oder eine Energieagentur anrufen. Wir wollen an der Stelle aber einen Schritt weiter gehen, weil es uns eben wichtig ist, dass die Menschen niederschwellig ins Handeln kommen und einen Beitrag zur Wärmewende leisten können. Wir wollen bei der Wärmepumpe eine leicht gangbare Brücke bauen.

Was sind aus eurer Sicht weitere Vorteile der persönlichen Beratung?

Stefan: Ich denke, es ist wichtig hervorzuheben, dass die Kund:innen von Anfang bis Ende eine feste Ansprechperson haben, die sie an die Hand nimmt und auch den ganzen Prozess von der Planung bis zur Installation und Inbetriebnahme begleitet. Wir prüfen anhand der Daten, die uns die Kund:innen liefern, das Gebäude, den Isolierstand und alle relevanten Details und berechnen die Auslegung der Wärmepumpe nach DIN Vorschrift. Eine Übersicht der Fördermöglichkeiten gehört auch dazu. 

Ein weiterer Vorteil ist, dass wir zu hundert Prozent auf Wärmepumpen spezialisiert sind und auf diesem Gebiet eine hohe Kompetenz aufgebaut haben. Man muss sich vor Augen halten, dass die Heizungsbranche hier immer noch sehr am Anfang steht, weil sie bis jetzt über Jahrzehnte hauptsächlich Öl- und Gasheizungen eingebaut hat. Es gibt aber natürlich auch Handwerksbetriebe, die hier vorangehen und wir arbeiten bei der Umsetzung mit sehr versierten Fachbetrieben zusammen.

Anne: Ich denke, es ist auch wesentlich, dass wir kein Standard-Angebot auf der Basis von wenigen Grunddaten erstellen, sondern wirklich ganz genau hinschauen, wie die Situation vor Ort ist. Dafür muss uns die Kundin natürlich sehr genaue Angaben machen und auch mal den Zollstock und das Handy für ein Foto zur Hand nehmen. Dann weiß sie aber auch: hey, so passt das für mich. Wichtig ist für uns auch, dass wir transparent, ehrlich und ergebnisoffen vorgehen. Das bedeutet, bei der Prüfung des Objektes können wir auch zu dem Ergebnis kommen, dass in diesem Gebäude eine Wärmepumpe nicht oder noch nicht funktionieren wird, bzw. dass der Aufwand dafür sehr hoch wäre. Das ist aber nur selten der Fall.

Warum kümmert ihr euch als Ökoenergieversorger überhaupt auch um Wärmepumpen?

Anne: Als Ökoenergieversorger geht es uns darum, mit unserer Arbeit die Transformation des Energiesystems in Richtung Klimaneutralität insgesamt voranzubringen. Das bedeutet, dass wir in allen Sektoren – Strom, Wärme und Mobilität – aktiv sind, auch weil diese Sektoren mit dem Voranschreiten der Transformation des Energiesystems immer stärker gekoppelt werden. Auch die Wärme und der Verkehr werden dann zum allergrößten Teil über erneuerbaren Strom funktionieren. So bieten wir auch schon seit einiger Zeit einen speziellen Wärmepumpentarif und einen Autostromtarif an. Für private Kund:innen bieten wir schon länger Energielösungen von der PV-Anlage über Speicher bis zur Wallbox, nun auch die Wärmepumpe.

«Die Wärmepumpe wird die neue Standardheizung sein, das belegen viele Studien.»

Stefan Storace, Produktmanager Wärmepumpen, Green Planet Energy

Stefan: Wenn wir uns den aktuellen Status der Transformation anschauen, dann sehen wir, dass wir in Deutschland beim Strom mit einem Anteil von mehr als 50 Prozent Erneuerbaren schon relativ weit vorangeschritten sind. Schaut man auf den Wärmesektor, dann sieht es dort noch ganz anders aus, denn etwa 70 Prozent aller Heizungen werden noch mit Gas oder Öl betrieben. Das bedeutet, da gibt es noch richtig viel zu tun. Und wenn man sich dann überlegt, wie lange eine solche Heizung hält, also 20 – 30 Jahre, dann ist jede neue Gasheizung heute eine krasse Fehlentscheidung, weil sie noch jenseits des festgelegten Klimaziels läuft, das Klimaneutralität bis 2045 festschreibt, mal ganz abgesehen von den steigenden Kosten für Gas und Öl wegen des stetig steigenden CO₂-Preises. Es ist also höchste Eisenbahn, hier auf allen Ebenen voranzukommen und da wollen auch wir unseren Beitrag leisten. Die Wärmepumpe wird die neue Standardheizung sein, das belegen viele Studien, auch wenn in der Politik gerne Nebelkerzen Richtung Wasserstoff geworfen werden.

Warum arbeitet ihr bei der Beratung zusammen?

Anne: Wir kennen uns natürlich schon lange und arbeiten auf mehreren Feldern bereits seit längerer Zeit zusammen, zum Beispiel im Bereich Politik und Kampagnen, wo wir die gleichen Interessen vertreten und gemeinsame Ziele verfolgen. Eine weitere Verbindung besteht über die Genossenschaft Ladegrün!, die wir gemeinsam mit anderen Stromanbietern gegründet haben, um in Deutschland eine ökologische Ladeinfrastruktur auf den Weg zu bringen. Jetzt ist mit der Wärmewende bzw. Wärmepumpe noch ein weiteres Feld dazugekommen, in dem wir auf Augenhöhe zusammenarbeiten.

Auch für uns Ökoenergieversorger werden die Aufgaben in der Transformation komplexer, denn wir sind jetzt nicht mehr nur Energieversorger, sondern werden auch mehr und mehr zum Energiedienstleister.  Da stellt sich die Frage, ob wir alle Strukturen alleine aufbauen müssen, oder ob es nicht sinnvoll ist, sich mit einem Partner, der zu 100 Prozent unsere Werte teilt, zusammenzutun. GPE hat im Bereich der Wärmepumpenberatung bereits eine Struktur und wichtiges Wissen, daher war die Kooperation einfach naheliegend. Wir würden sicher nicht mit jedem Unternehmen zusammenarbeiten. 

Stefan: Ja, so sehen wir das auch. In meiner Wahrnehmung war es wichtig, beim Thema Wärmepumpe schnell eine gute und weitreichende Handlungsfähigkeit für die EWS herzustellen. Dafür muss man das Rad nicht neu erfinden und auch nicht viele Parallelstrukturen aufbauen. GPE und EWS haben aufgrund ihrer Historien und ihrer Organisation als Genossenschaft eine sehr ähnliche DNA. Mit dieser Partnerschaft kommen wir bei dem Zubau von Wärmepumpen schneller und besser voran, und das bundesweit.
 

Titelfoto: Frank Schinski

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