Im vergangenen Jahr sorgte die Novelle des Gebäudeenergiegesetzes für viel Aufregung. Die populistische Aufarbeitung des Themas im politischen Raum, die auch mit irreführenden Begriffen wie «Heizungsverbot» jonglierte, verursachte erhebliche Verunsicherung in der Bevölkerung – gerade auch mit Blick auf die Anschaffung einer Wärmepumpe. Doch in einer Zeit, in der Klimaschutz und Ressourcenschonung eine zentrale Rolle spielen, stellen Wärmepumpen eine vielversprechende Lösung dar. Diese Technologie ermöglicht es, Wärme aus der Umwelt zu gewinnen und so die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu reduzieren. Zugleich können Sie damit Kosten sparen. Im Beitrag erfahren Sie mehr dazu.
Was ist eine Wärmepumpe und wie funktioniert diese?
Die Entwicklung der Wärmepumpentechnologie geht bis ins 18. Jahrhundert zurück, wo der Mediziner und Chemiker William Cullen bei experimentellen Arbeiten die Grundlagen für die Kälteerzeugung legte. Eine der ersten großen Wärmepumpen kam ab 1938 im Zürcher Rathaus zum Einsatz. Diese hat eine Leistung von 100 Kilowatt und ist die älteste noch funktionierende Wärmepumpe. Heute sind Wärmepumpen eine zentrale Säule der Energiewende und ein innovatives Heizsystem, das natürliche Energiequellen wie Luft, Wasser oder Erdreich nutzt, um Heizwärme für Ihr Zuhause zu erzeugen.
Im Gegensatz zu herkömmlichen Heizungen, die fossile Brennstoffe nutzen, nimmt die Wärmepumpe Umweltenergie auf und «pumpt» diese auf ein höheres Temperaturniveau zum Heizen oder auf ein geringeres Temperaturniveau zum Kühlen. Dies geschieht durch einen technischen Kreislauf, der mit minimalem Stromverbrauch auskommt. Angetrieben von Strom, der idealerweise aus erneuerbaren Quellen stammt, transportiert die Wärmepumpe die gesammelte Wärme über ein Kältemittel in Ihr Heizsystem.
Welche Wärmepumpe ist die richtige für mich?
Wärmepumpen gibt es in verschiedenen Ausführungen, die jeweils für spezifische Anwendungsbereiche geeignet sind:
Luft/Wasser-Wärmepumpe:
Entzieht der Außenluft Wärme und überträgt diese auf ein Wasserheizsystem. Sie ist ideal für die Heizungs- und Warmwasserbereitung in Wohngebäuden und liefert auch bei kühlen Außentemperaturen eine effiziente Leistung.
Luft/Luft-Wärmepumpe (Luftwärmepumpe):
Nutzt Wärme aus der Außenluft, um die Innenräume direkt zu beheizen oder zu kühlen. Sie eignet sich besonders für die Raumheizung und Klimatisierung und ist eine kostengünstige Lösung mit einfacher Installation, jedoch ohne Möglichkeit zur Warmwasserbereitung.
Sole/Wasser-Wärmepumpe (Erdwärmepumpe):
Nutzt die in der Erde gespeicherte Wärme, die über Erdkollektoren oder Erdsonden gewonnen wird, um Wasser zu erhitzen. Sie bietet eine hohe Effizienz und Stabilität, da sie unabhängig von den Außentemperaturen arbeitet, erfordert jedoch umfangreiche Erdarbeiten und eine höhere Investition.
Wasser/Wasser-Wärmepumpe (Grundwasserwärmepumpe):
Gewinnt Wärme aus dem Grundwasser, um sie an ein Wasserheizsystem abzugeben. Diese Systeme sind äußerst effizient und können konstant hohe Leistungen bieten, benötigen jedoch Zugang zu Grundwasser und oft komplexe Genehmigungen für die Installation.
Besonders geeignet für den nachträglichen Einbau in Bestandsgebäude sind Luft/Wasser-Wärmepumpen, da sie mit minimalem Aufwand installiert werden können. Im Gegensatz zu komplexeren Technologien benötigen sie keinen Zugang zu Grundwasser oder aufwendige Erdarbeiten und bieten eine effektive Heiz- und Klimatisierungslösung.
Wie effizient und klimafreundlich sind Wärmepumpen?
Das Verhältnis von zugeführter Energie zu erzeugter Wärmeenergie macht Wärmepumpen sehr effizient. In der Regel produzieren diese für jede eingesetzte Kilowattstunde Strom etwa drei bis vier Kilowattstunden Wärme. Das bedeutet, dass die Heizkosten deutlich niedriger ausfallen als bei herkömmlichen Heizsystemen, die fossile Brennstoffe nutzen. Wenn der zum Betreiben einer Wärmepumpe nötige Strom noch dazu aus erneuerbaren Quellen stammt, wie unser Wärmestrom, wird diese umso mehr zur klimafreundlichen Alternative zu herkömmlichen Heizmethoden, da sie die CO₂-Bilanz weiter verbessert.
Wärmepumpen sind essenziell für die Wärmewende, da sie in verschiedenen Bereichen, von Wohngebäuden bis hin zu industriellen Anlagen, einsetzbar sind. Zudem können sie nicht nur heizen, sondern auch kühlen. Ihre Fähigkeit, sich in intelligente Energienetze integrieren zu lassen, maximiert die Nutzung erneuerbarer Energien und hilft dabei, Energie effizienter zu verwalten. Diese Flexibilität macht sie zu einem unverzichtbaren Bestandteil einer nachhaltigen und dezentralen Energiezukunft.
Worauf muss ich achten?
Wenn Sie sich eine Wärmepumpe anschaffen, achten Sie darauf, dass diese in der Praxis unterschiedliche Effizienzgrade aufweisen. Ein wichtiger Umweltfaktor ist zudem der Einsatz von Kältemitteln. Häufig kommen teilfluorierte Kältemittel zum Einsatz, die ein über tausendfach höheres Treibhausgaspotenzial als CO₂ haben. Daher sollten bei der Auswahl von Wärmepumpen unbedingt natürliche Kältemittel mit niedrigem Treibhausgaspotenzial bevorzugt werden. Mehr dazu lesen sie in unserem Hintergrundpapier.
Mit guter Beratung zur richtigen Wärmepumpe
Bei der Auswahl und Installation einer Wärmepumpe ist es wichtig, auf verschiedene Faktoren zu achten. Beginnen Sie mit einer gründlichen Bedarfsanalyse, um die passende Wärmepumpenart für Ihr Zuhause zu finden und die Heizkosten zu senken. Berücksichtigen Sie dabei auch Aspekte wie die Nutzung unseres Wärmestroms, um den Strombedarf Ihrer Wärmepumpe zu decken. Informieren Sie sich über mögliche Förderungen für den Betrieb einer Wärmepumpe und profitieren Sie von finanzieller Unterstützung. Die Vielseitigkeit der verschiedenen Wärmepumpenarten ermöglicht es Ihnen, die ideale Lösung für Ihre individuellen Bedürfnisse zu finden. Nutzen Sie unser Beratungsangebot in Kooperation mit Green Planet Energy, um das Beste aus dieser innovativen Heiztechnologie herauszuholen und aktiv an der Energiewende teilzuhaben.
Fotos: Vaillant GmbH