Das Prinzip von Stadtradeln ist einfach erklärt: In ziemlich allen deutschen Städten und Landkreisen werden Aktionszeiträume von drei Wochen festgelegt. In diesen treten Bike-Teams gegeneinander an und versuchen, gemeinsam möglichst viele zurückgelegte Kilometer auf dem Fahrrad zu sammeln. Das Tracking funktioniert ganz einfach über eine App.
Mit diesem spielerischen Ansatz sollen Menschen motiviert werden, öfter mal das Auto stehen zu lassen und aufs Fahrrad umzusteigen. In den Score-Tabellen werden dabei entsprechend nicht nur die Kilometer und Ranglistenplätze aufgeführt, sondern auch die CO₂-Emissionen, die bei derselben Strecke mit dem Auto entstanden wären.
Fahrradmobilität als Gewinn für alle
Die Kommunen, die als Ausrichter antreten, profitieren ebenfalls im Sinne der Verkehrswende. So können die Radelnden über die Bürgerbeteiligungsplattform RADar! die Orte eintragen, an denen ihrer Meinung nach die Fahrradinfrastruktur verbessert werden könnte. Zudem werden die in der App erhobenen Wegstrecken in anonymisierter Form von der TU Dresden ausgewertet, um den Verkehrsfluss zu analysieren und Optimierungspotenzial aufzuzeigen. Und nicht zuletzt hilft ein erfolgreicher Stadtradeln-Wettbewerb auch den Kommunen, mehr Menschen fürs Fahrrad zu begeistern und die Mobilitätswende zu befördern. Eine Win-Win-Win-Situation also.
«Fahrradfahren bedeutet für mich, wesentlich schneller und viel flexibler als mit dem Auto unterwegs zu sein. Das gilt natürlich ebenso für den täglichen Arbeitsweg.»
Gerade ist der Wettbewerb in Freiburg am Breisgau zu Ende gegangen, und zwar sehr erfolgreich. Über 7750 Radler:innen in 418 Teams haben über 1,7 Millionen Fahrradkilometer zurückgelegt. Das entspricht mehr als vier Mal der Strecke zum Mond oder über 100 Mal der Strecke Freiburg-Sidney – mehr als jemals zuvor.
Klar, dass auch wir mit eigenem Team angetreten sind, schließlich gibt es bei uns so einige fahrradbegeisterte Menschen. Das Team «EWS – Klimaschutz mit Rebellenkraft» setzte sich aus EWS-Kolleg:innen, Familienangehörigen und auch engagierten Kund:innen zusammen. Am Ende konnte das 24-köpfige Team über 4.400 Kilometer und 680 eingesparte Kilogramm CO₂-Emissionen verbuchen.
Fahrradfahren aus Überzeugung
Wobei die Rechnung, dass jeder bei Stadtradeln gefahrene Fahrradkilometer andernfalls per Auto zurückgelegt worden wäre, ehrlicherweise nicht stimmt. Teamkapitän Christoph, Leiter des EWS Store am Freiburger Hauptbahnhof, legt beispielsweise die Wegstrecke jeden Tag und bei jedem Wetter mit dem Rad zurück, 19 Kilometer jeden Tag. Und er ist überzeugt: «Wenn wir alle mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren würden, wäre ein Riesenschritt getan. Zusammen könnten wir echt was bewirken.»
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Für Chris, der unsere IT-Projekte betreut, ist das Fahrrad auch abseits von Stadtradeln das Verkehrsmittel Nummer eins. «Wir sind letzten Sommer von Berlin in den Süden aufs Land gezogen», erzählt er. «Weil wir schon in Berlin alle Strecken mit dem Rad oder den Öffis gemacht haben, war es eine Selbstverständlichkeit, dass wir das hier, so weit es geht, beibehalten. Da hier die Distanz zum Kindergarten etwas größer ist und auch der ein oder andere Berg erradelt werden will, haben wir ein elektrisches Lastenrad als Jobrad über die EWS bekommen. So fahren wir ca. 35 – 40 km pro Tag mit dem Rad. Kinder bringen und holen, Einkäufe machen, zur Arbeit fahren, die Natur genießen und den Kopf freikriegen oder alles zusammen.»
Autofrei und Spaß dabei
So ähnlich hält es auch Robert, Teamleiter des Telefonservice-Teams, der sich inzwischen gegen ein Auto entschieden hat. «In Freiburg ist man mit dem Fahrrad innerhalb weniger Minuten in der wunderschönen Natur und bekommt den Kopf schnell frei. Fahrradfahren bedeutet für mich, wesentlich schneller und viel flexibler als mit dem Auto unterwegs zu sein. Das gilt natürlich ebenso für den täglichen Arbeitsweg.» Und wenn mal ein Großeinkauf ansteht? «Dann tut Carsharing es auch!»
Von ihm stammt auch das Titelfoto: «Das Bild ist zwischen Ebringen und Pfaffenweiler entstanden, im Hintergrund sieht man den Batzenberg.»
Die EWS-Stadtradel-Crew hat es übrigens nicht ganz aufs Siegertreppchen geschafft, zumal auch wesentlich größere Gruppen antraten. Mit vereinten Pedalkräften reichte es immerhin für einen Platz in den Top 100. Aber das ist letztlich auch egal, denn hier zählt mehr noch als bei anderen sportlichen Wettkämpfen das Motto «Dabeisein ist alles»!