Der Newsblog der EWS

Und weiter gehts! Während die Besucher:innen in die Halle eintrudeln, werden sie von einer musikalischen Untermalung des Liedermachers Gerd Schinkel begrüßt, der seit Jahrzehnten der Anti-Atom-Bewegung die passenden Lieder schenkt. 

Bei seinem Auftaktvortrag erinnert EWS-Vorstand Sebastian Sladek daran, was angesichts der Klimakrise alles auf dem Spiel steht – nämlich die Existenz der Menschheit selbst. 

«Es ist jetzt an der Zeit, das scheinbar Unmögliche zu denken. Und dann einfach zu machen!»

Sebastian Sladek, Vorstand der EWS

Und nun wird es spannend: Als Stromrebell 2022 zeichnen die Schönauer Energieinitiativen, die EWS und die Stadt Schönau den Gründer der russischen Umweltorganisation ecodefense Vladimir Slivyak aus. Denn wer könnte in diesem Jahr passender sein als jemand, der sich für die Umwelt nicht scheut, Putin die Stirn zu bieten?

Wir gratulieren allen drei Geehrten und hoffen, dass ihre Taten die nächste Generation anti-atomaren und anti-fossilen Protests inspirieren mögen! 

Stromrebellin 2021 ist die Rechtsanwältin Dr. Roda Verheyen. Auch für sie konnte 2021 keine angemessene Veranstaltung stattfinden. Aus familiären Gründen konnte sie den Preis nicht entgegennehmen und war per Video zugeschaltet. Das wegweisende Klimaschutz-Urteil des Bundesverfassungsgerichts scheint heute schon wieder aus einer anderen Zeit zu sein. Doch das brandaktuelle entsetzliche Urteil des Obersten Gerichtshofes der USA zeigt abermals, welche Macht Gerichte für den Klimaschutz haben können. Entsprechend ist es so wichtig wie nie zuvor, dass es Menschen wie Roda Verheyen gibt, die sich mit aller Kraft für die gute Sache einsetzen. Die Preisträgerin widmet ihre Auszeichnung der gesamten Climate Litigation-Bewegung. 

Zum Portrait im Energiewende-Magazin

Nachdem die letzten zwei Jahre keine Schönauer Stromnacht stattfinden konnte, mussten die Auszeichnungen der Stromrebellen recht unzeremoniell via Internet stattfinden. Umso schöner, dass nun endlich vor Ort in Schönau nachzuholen! 

Preisträgerin 2020, die «Widerstands-Managerin» Kerstin Rudek, wurde bereits mit Video-Laudatio und einem Portrait im Energiewende-Magazin gewürdigt. Nichtsdestotrotz konnten weder Vorstand Sebastian Sladek noch die Geehrte es sich nehmen lassen, sich der hohen gegenseitigen Wertschätzung zu versichern. Die gemeinsame Sache vereint. 

Hannah Stolzenburg von den «Scientists for Future« hat uns beim Stromseminar besucht und mit ihren Mitstreiter:innen einen Infostand aufgeschlagen. Im Gespräch mit uns stellt sie u.a. fest:

«Die Wissenschaft spielt eine sehr wichtige Rolle - jetzt gerade in der Klimakrise. Weil wir da ja konkret sehen, was schief läuft.«

«Wir freuen uns, dass Sie als Kundinnen und Kunden so engagiert mitmachen, denn gemeinsam können wir richtig etwas bewegen.» 

Marissa Walzer, EWS Vertriebs GmbH

EWS-Kund:innen sind besonders idealistische Kund:innen, betont Marissa Walzer und verweist auf die große Resonanz auf unsere Gasspar-Aktion und die hohe Bereitschaft, nach Wegfall der EEG-Umlage den freiwilligen Förderanteil zu erhöhen. Und Stefanie Janssen, Leiterin des Förderprogramms Sonnencent, kann auch gleich verkünden, wo die Fördergelder im Dienste von Klimaschutz und Energiewende eingesetzt werden – jetzt einzusehen auf der neuen Website sonnencent-report.de. 

Philipp George vom Verein Klimaschutz im Bundestagnimmt am Stromseminar mit einem Infostand teil. Im Gespräch mit uns skizziert er das Anliegen seiner Initiative:

«Wir versuchen zusammen mit der Zivilgesellschaft, Bundestagsabgeordneten und der Wissenschaft Gesetzesinitiativen auf den Weg zu bringen für mehr Ökologie und für mehr Soziales. Und hier in Schönau ist es eine wunderbare Möglichkeit, sich zu vernetzen mit interessierten Bürger:innen, aber auch mit anderen Initiativen.» 

Es beginnt eine Reihe von Dialogimpulsen mit einem Einblick in die Arbeit der Elektrizitätswerke Schönau inklusive anschließenden Fragen aus dem Publikum.

EWS Insights 1: «Von hier direkt in die Zukunft.»
(Hier das Video anschauen)

• Ralf Meyer, Leiter Finanzen, Geschäftsführer EWS-Projekt GmbH
• Lena Kircheisen, Projektleiterin Photovoltaik der EWS Energie GmbH

EWS-Insight 2: «Nah am Menschen!»
(Hier das Video anschauen)

• Martin Halm, Geschäftsführer EWS Netze GmbH
• Philipp Appenzeller, Regionalmanager der EWS eG

EWS-Insight 3: «Klare Kante zeigen»
(Hier das Video anschauen)

• Sebastian Sladek, Vorstand der EWS eG
• Peter Ugolini-Schmidt, Energiepolitischer Sprecher der EWS eG

EWS Insight 4: «Gemeinsam was bewegen»
(Hier das Video anschauen)

• Stefanie Janssen, Leiterin Förderprogramm der EWS Vertriebs GmbH
• Rainer Sylla, Geschäftsführer EWS Vertriebs GmbH

EWS Insight 5: «Energiesystem der Zukunft»
(Hier das Video anschauen)

• Thies Stillahn, Leiter Strategische Geschäftsfeldentwicklung der EWS eG

Wolf-Dieter Drescher (Mitgründer und langjähriger Aufsichtsrat der EWS), Thomas Jorberg (EWS-Aufsichtsratsvorsitzender) und Sebastian Sladek (EWS-Vorstandsmitglied) debattieren jetzt unter Moderation von Eva Stegen (EWS-Energiereferentin) zu «25 Jahre Stromnetzübernahme». 

Übrigens: Im Energiewende-Magazin können Sie hier zum Hintergrund ein spannendes Gespräch von Sebastian Sladek und Wolf-Dieter Drescher nachlesen sowie hier in die Geschichte der EWS blicken.

Der in der Anti-Atom-Szene sehr bekannte Journalist und Liedermacher Gerd Schinkel tritt auf ... und direkt im Anschluss gehts für alle in die Mittagspause!

Hier ein paar Fragen ans Podium:

Jetzt beginnt eine Podiumsdiskussion mit Kerstin Rudek (Don`t nuke the climate), Armin Simon (.ausgestrahlt), Vladimir Slivyak (Ecodefense) und Dr. Eva Stegen (EWS). Für die Moderation zeichnet sich Jürgen Döschner (Journalist / WDR) verantwortlich. 

Jürgen Döschner wirft die Frage auf, ob sich die Anti-Atom-Bewegung zu sehr auf Deutschland konzentriert habe, anstatt auch die weltweite bzw. geopolitische Dimension in den Fokus zu nehmen.

Es wird darauf hingewiesen, dass es für den Erfolg des Atomausstiegs in Deutschland sehr wichtig gewesen sei, sich zunächst verstärkt auf die nationale Ebene zu konzentrieren. Aber natürlich gebe es bereits eine internationale Atombewegung und Vernetzung. Das sei auch nötig: Denn die Abhängigkeit, die die Atomindustrie im jeweiligen Land erzeuge, sei enorm.

Der internationale Informationsaustausch zu den Gefahren und Folgen der Nutzung von Atomenergie und dem politischen Wirken der Atomlobby müsse jedoch noch größer werden. Ganz wichtig auch der Hinweis, dass Atomkraft nur unter absoluter Missachtung von Menschenrechten zu betreiben sei. Gerade in indigenen Gebieten, wo Uran abgebaut wird, gebe es kaum Kontrolle und wehe der radioaktive Staub über hunderte Kilometer - auf Kosten der Gesundheit der Bevölkerung. 

Stichwort Sicherheit: Das schlimmste, was in einem Atomkraftwerk passieren könne, sei ein Stromausfall. Hier wird auf den aktuellen Vorfall in Europas größtem Atomkraftwerk in Saporischschja in der Ukraine verwiesen, das von den angreifenden russischen Truppen beschossen und besetzt worden war. Hier bestand ein großes Risiko eines Stromausfalls - der katastrophale Folgen für ganz Europa bedeutet hätte. Doch auch in Friedenszeiten und bei bester Wartung sei solch ein Risiko immer existent. Und nicht zu vergessen: Kernenergie wird auch im militärischen Bereich genutzt - neben Atomraketen betreffe das z.B. den Antrieb von U-Booten. Es gibt also viele Baustellen!

Einer fehlt: Jochen Stay, Gründer von .ausgestrahlt, hätte auf diesem Stromseminar, das das Jahr des deutschen Atomausstiegs markiert, eine zentrale Rolle zugestanden. Leider konnte er seinen Triumph nicht mehr angemessen feiern, da er Anfang des Jahres überraschend verstorben ist. Sebastian Sladek ehrt den Mitstreiter und Weggefährten mit einer Laudatio. 

Mehr lesen Sie auch im Energiewende-Magazin. 

Armin Simon von .ausgestrahlt stellt im Anschluss die Anti-Atom-Radtour vor.

Vladimir Slivyak, Träger des Alternativen Nobelpreises 2021 und Gründer der russischen Umweltorganisation «Ecodefense!», klärt in seinem Impulsvortrag über zahlreiche Aspekte der russischen Atomwirtschaft auf. Er erklärt, wie die Atomindustrie in erster Linie den Interessen der Staatsmacht dient – als gezielt eingesetztes Instrument, internationale Abhängingkeiten von Russland zu schaffen. Sein Statement gegen den Angriff auf die Ukraine erhält Zwischenapplaus.

Sebastian Sladek, Vorstandsmitglied der EWS Elektrizitätswerke Schönau eG und Dr. Eva Stegen, Energiereferentin der EWS Elektrizitätswerke Schönau eG begrüßen die Gäste. Eva Stegen weist darauf hin, dass am Ende des Jahres die letzten drei Atommeiler abgeschaltet werden - die Arbeit damit aber noch lange nicht vorbei sei. Denn Themen wie die Endlagersuche bzw. die Entsorgung der Brennelemente beschäftigen uns weiter. Genauso wie die Tatsache, dass andere europäische Länder weiter auf Atomenergie setzen und es noch eine große Lobby dafür gibt.

Die Halle füllt sich. Gleich gehts los. Das Programm können Sie hier einsehen.