So könnte die idealtypische Vorstellung der regenerativen Energiezukunft aussehen: Die Menschen fahren zum nahegelegenen Bio-Supermarkt, parken ihre E-Autos an den Schnellladestationen und betanken sie mit Ökostrom, während sie ihren nachhaltigen Einkauf tätigen. In ihren gut beladenen und geladenen Fahrzeugen surren die Leute anschließend zurück nach Hause. Eine komplett klimaneutrale Einkaufstour.
Was man sich lange allenfalls als Wimmelbilderbuch-Science-Fiction ausmalen konnte, wird nun Realität. Auf zahlreichen Parkplätzen der Altnatura Bio-Supermärkte errichtet Ladegrün!ab 2023 bis zu vier E-Mobilitäts-Ladepunkte mit 100 Prozent zertifiziertem Ökostrom der EWS Schönau. Die Ladesäulen, die mit Schnellladeanschlüssen (CCS) ausgestattet werden, sind mit allen gängigen Ladekarten sowie mit Giro- und Kreditkarten nutzbar und werden größtenteils eine Leistung von 50 kW haben. So können die Alnatura-Kund:innen bequem während ihres Einkaufes die Batterie ihres Fahrzeugs aufladen, ohne eine zusätzliche Ladestation anfahren zu müssen.
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Den Anfang machen Alnatura-Märkte in Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg, geplant sind mehr als 100 Ladepunkte im ganzen Land. Das Bio-Lebensmittelunternehmen Alnatura vertreibt ökologisch produzierte Lebensmittel im Einzelhandel und in Drogerien in insgesamt 148 Super-Natur-Märkten in 71 Städten. Der Ökostrom stammt bei Ladegrün! nachweislich und ausschließlich aus erneuerbaren Energien, überwiegend aus Wind- und Wasserkraft sowie Sonnenstrom aus Deutschland und Österreich.
Die Kooperation zwischen Alnatura, Ladegrün! und EWS steht exemplarisch für eine ganze Reihe von Bündnissen. «Um die Klimaziele noch zu erreichen, brauchen wir dringend nicht nur die Energiewende, sondern auch die Mobilitätswende und möglichst auch eine Wende im Konsum- und Ernährungsverhalten», sagt Armin Komenda, EWS-Vorstand und Aufsichtsratsvorsitzender der Ladegrün! eG. «Insofern steht diese Kooperation für mehr als den Bau von Schnellladestationen. Sie macht deutlich, dass klimaneutrale Lebensweise im Alltag möglich und auch attraktiv sein kann.»
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Die Berliner Genossenschaft Ladegrün! eG wurde 2020 von den Ökostrom-Anbietern EWS Elektrizitätswerke Schönau eG, Green Planet Energy eG, Inselwerke eG und naturstrom AG sowie der GLS Bank eG gegründet. Das genossenschaftlich geführte Unternehmen stellt – als bundesweit einziger Anbieter – eine konsequent grüne Ladeinfrastruktur in Kombination mit 100 Prozent echtem Ökostrom bereit. Das Servicespektrum reicht von der Planung über die Finanzierung, Beschaffung und Montage der Anlagen bis hin zum Betrieb und zur Abrechnung. «Mit diesem Rundumservice kann echte grüne Ladeenergie für jede und jeden erlebbar und verfügbar werden – und nur das verleiht der Energiewende den notwendigen Schwung», bringt Ladegrün!-Vorstand Jan-Philip von Gottberg das Konzept auf den Punkt.
Die Kooperation mit Alnatura kann diesen Schwung noch einmal erhöhen. Denn anders als bei der Einkaufstour mit dem Verbrenner, bei der Supermarkt und Tankstelle nacheinander anzusteuern sind, ist beim Ladegrün!-Konzept alles mit einem Halt zu erledigen. «Wir möchten gern das Laden zu den Kund:innen bringen und somit den Zugang und Einstieg in die Elektromobilität so einfach wie möglich machen. Jetzt kann die Nachhaltigkeit im Einkaufskorb mit grünem Laden verbunden werden», so Gottberg.
Die Antriebswende kommt in Fahrt
Für die noch junge Genossenschaft Ladegrün! soll die Vereinbarung mit Alnatura erst der Anfang sein für ambitionierte Ziele der nächsten Jahre. Denn die Wende auf dem Automobilmarkt wird jetzt deutlich sichtbar. Laut Kraftfahrt-Bundesamt waren in den ersten drei Quartalen 2022 bereits gut 45 Prozent aller Neuzulassungen mit alternativen Antrieben ausgestattet, davon gut 26 Prozent mit Elektroantrieb. Das ist ein Plus von über 10 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Um die Elektromobilität zunehmend mit grüner Energie zu versorgen, will Ladegrün! bis 2026 ein Netz von 4.000 Ladepunkten aufbauen, die alle mit hochwertigem Ökostrom der beteiligten Energieversorgungsunternehmen beliefert werden.
Titelbild: STIV abcauf Pixabay