In dieserAusgabe dreht sich alles um ein großes Wort: Die Freiheit war jahrhundertelang ein Schlachtruf für Kämpfe gegen Ungerechtigkeit und Unterdrückung sowie für Emanzipation. Doch in Zeiten der Klimakrise müssen wir auch über Grenzen des Freiheitsbegriffs sprechen.
Nämlich dann, wenn er in pervertierter Weise dafür herangeführt wird, Klimaschutzmaßnahmen zu verzögern. Schließlich leben wir in einem sozialen Gefüge und in einer Welt, die natürliche Grenzen bietet – und diese haben wir als Menschheit zum Teil schon drastisch überschritten. Der Autor und Philosoph Jan Skudlarek behandelt diese Widersprüche in seinem aktuellen Buch «Wenn jeder an sich denkt, ist nicht an alle gedacht». Im Webinar mit uns deckt er gängige Irrtümer und falsche Argumentationen rund um Freiheit und Verantwortung auf und zeigt, wie wir Ansätze für solidarisches Handeln und sozial gerechten Klimaschutz finden können.
Auch unsere Stromrebellin Katja Diehl plädiert für eine neue Idee von Freiheit, wenn es um die Verkehrswende geht. Im Videostatement finden Sie ihre Gedanken dazu. Zudem haben wir Ihnen weitere Beiträge als Inspiration rund um das Thema Freiheit und Verantwortung in der Klimakrise zusammengestellt.
Energiewende Magazin
«Wir brauchen drastische Veränderungen»
Erreichen wir die Klimaziele? Noch bremsen gesellschaftliche Kräfte die nötige Transformation aus – manches macht aber auch Mut. Die Soziologin Anita Engels im Interview.
Webinar
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Wie der Freiheitspopulismus die Klimakrise befeuert
Spätestens seit der Coronakrise ist der Freiheitsbegriff irreparabel beschädigt: Jeder beruft sich auf seine Eigenständigkeit, Solidarität ist in liberal-konservativen Milieus ein Fremd- oder gar Schimpfwort. Ähnliches erleben wir in der Klimadebatte. Wir scheitern daran, die Klimakrise gemeinsam konstruktiv zu lösen – nicht zuletzt deshalb, weil Klimaverantwortung individualisiert und vermeintliche Ich-Freiheit größer geschrieben wird als Solidarität und ein zukunftsfähiges Gemeinwesen. Philosoph und Autor Jan Skudlarek kritisiert diese Entwicklung – und möchte aufzeigen, wie ein solidarisches Gemeinwesen durch ethisch fundiertes Miteinander gelingen kann.
NGO der Woche
Gesellschaft für Freiheitsrechte e.V.
Die GFF setzt sich dafür ein, dass jeder Mensch in größtmöglicher Freiheit und Würde leben kann. Für diesen Zweck verteidigt sie die Grund- und Menschenrechte mit rechtlichen Mitteln.
Video
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Katja Diehl: Von der Freiheit, einen SUV zu fahren
Bedeutet es Freiheit, einen SUV zu fahren? Verkehrswende-Expertin, Autorin und Stromrebellin Katja Diehl findet: Es ist Zeit für ein neues Verständnis von Freiheit!
Energiewende Magazin
Klimaflucht – der globale Norden schaut weg
Der Klimawandel wird vielen Millionen Menschen die Heimat rauben. Politik und Wirtschaft müssen für Linderung sorgen – doch kaum etwas geschieht. Ein Gastbeitrag von Robert Muggah.
Video
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Quaschning erklärt: Freiheit
Einige lehnen Klimaschutz ab, weil er angeblich ihre Freiheit bedroht. Geht es ihnen wirklich um Freiheit oder nur um grenzenlosen Egoismus? Darauf geht Professor Volker Quaschning in einem sehenswerten Video ein.
Aktiv werden
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Die Energiewende selbst in die Hand nehmen: Als EWS-Kund:in können Sie Teil der Genossenschaft werden und in eine ökologische und bürgereigene Energiewirtschaft investieren.
Buchtipp
«Wenn jeder an sich denkt, ist NICHT an alle gedacht»
Der Philosoph Jan Skudlarek erörtert die großen Streitfragen unserer Gesellschaft, deckt gängige Irrtümer und falsche Argumentationen auf und entwirft so eine konkrete Handreichung für solidarisches Handeln im Zeitalter der Krisen.
Podcast-Tipp
Neue Vorstellungen vom Glücklichsein
Warum gilt ein Einfamilienhaus als erstrebenswert? Weshalb steht ein schnelles Auto für ein Gefühl von Freiheit, obwohl wir unsere Freizeit damit verbringen, im Stau zu stehen? Die meisten Menschen sind mit solch vermeintlich positiven (Wert-)Vorstellungen aufgewachsen. Außerdem erinnern uns Werbeanzeigen täglich und überall daran, dass Konsum angeblich glücklich macht und materieller Wohlstand zu mehr Zufriedenheit führt.
In dieser Episode spricht Wissenschaftsjournalist und Autor Ranga Yogeshwar darüber, warum es uns so schwerfällt, alte Gewohnheiten abzulegen, obwohl uns rational bewusst ist, dass unser Verhalten dem Klima und der Umwelt schadet.