Am Tag nach der offiziellen Einweihung konnten sich die Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde und andere Interessierte ein eigenes Bild machen vom neuen EWS-Solarpark in Döggingen. Mitarbeitende informierten über Technik und Hintergründe der Freiflächen-Photovoltaikanlage und auch über den Natur- und Artenschutz rund um das Projekt. Die EWS Schönau hatten am 20. April zum Tag des offenen Solarparks eingeladen.
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Transparenz, Dialog und Nachhaltigkeit
Offenheit soll der Solarpark nicht nur an diesem kalten Apriltag im Schwarzwald ausstrahlen. Transparenz ist ein zentrales EWS-Element bei der Konzeption von Solarparks insgesamt. Offen für die Belange der Kommunen, in denen die Parks errichtet werden. Für den Natur- und Artenschutz. Für die Landwirtschaft. Und für die regionale Wertschöpfung. Unter dem Titel „Gute Planung von PV-Freilandanlagen“ haben die EWS dazu einer Selbstverpflichtungserklärung zugestimmt, nach der aus Freilandanlagen «gute Solarparks» werden. In fünf Bereichen – gegenüber den Bürgern und Gemeinden, gegenüber der Landwirtschaft, der Landschaftspflege, dem Artenschutz und bezüglich Bau und Technik – verpflichten sich auch die EWS-Solarparks zu Transparenz, Dialog und Nachhaltigkeit in den Prozessen.
In Döggingen ist der Solarpark mit solchen guten Vor- und Ansätzen nach fast dreijähriger Planung und knapp einjähriger Bauzeit jetzt ans Netz gegangen. Die im Schwarzwald-Baar-Kreis gelegene Photovoltaik-Freiflächenanlage wird für die nächsten 25 bis 30 Jahre klimafreundlichen Strom für gut 1.650 Haushalte erzeugen. Die 4,2 Hektar große Photovoltaikanlage produziert etwa fünf Gigawattstunden (GWh) Sonnenstrom pro Jahr. Zuständig für die Projektentwicklung, Fachplanung und Errichtung war die solarcomplex AG aus Singen.
Micha Bächle, Bürgermeister der Stadt Bräunlingen, zu der Döggingen gehört, zeigte sich bei der Einweihungsfeier zufrieden über Planung und Umsetzung des Bauprojekts. «Die Ziele, die wir uns als Gemeinde in Sachen Klimaschutz und Naturschutz gesetzt haben, sind mit diesem Projekt einen großen Schritt weitergekommen. In den nächsten Jahren werden weitere Solarparks folgen.»
Gewinn für Natur- und Artenschutz
In weiten Teilen decken sich die selbstverpflichtenden Ansätze mit jenen, die die Kommune im Gemeinderat verabschiedet hat. Denn die Stadt Bräunlingen hatte im Jahr 2020 eine Potenzialanalyse erstellen lassen, in der die Möglichkeiten zur Erzeugung regenerativer Energien erfasst und gleichzeitig Aspekte des Landschaftsschutzes, der Landwirtschaft und des Naturschutzes einbezogen wurden. «Die Fläche des nun errichteten Solarparks dient zuerst der Erzeugung regenerativer Energie, jedoch wurde sie für den Natur- und Artenschutz sogar noch aufgewertet», betonte Bächle. Zwischen den Modulreihen sowie rund um den Solarpark wurden Blühmischungen ausgesät, die künftig einen artenreichen Lebensraum für Insekten bilden werden. Die Schafherde eines lokalen Schafhalters wird mittels Stoßbeweidung den Bewuchs innerhalb des Solarparks im Zaum halten, ohne die Insektenpopulationen zu schädigen.
Zentral für den Erfolg solcher Maßnahmen ist die enge Abstimmung aller Beteiligter. «Von den ersten Gesprächen bis zur Inbetriebnahme konnten wir immer auf eine äußerst konstruktive und unterstützende Zusammenarbeit mit der Stadt, mit den Behörden und mit den beteiligten Unternehmen bauen», betonte Felix Kübler, Projektverantwortlicher der EWS Energie GmbH, die als Tochterunternehmen der Elektrizitätswerke Schönau eG für den Bau und Betrieb von regenerativen Stromerzeugungsanlagen zuständig ist. «Der Solarpark wird nun für voraussichtlich drei Jahrzehnte etwa fünf Millionen Kilowattstunden Solarstrom pro Jahr erzeugen. Dies bringt die Energiewende wieder ein kleines Stück voran und leistet einen Beitrag, die Stromerzeugung zukunftsfähig und klimafreundlich zu machen», so Kübler.
Solarstrom vom Steilhang
Ähnlich ist der Ansatz auch beim EWS-Solarpark in Fröhnd, mit dessen Bau Anfang April begonnen wurde. Vertreterinnen und Vertreter der Gemeinde, der EWS Elektrizitätswerke Schönau als künftigem Betreiber sowie der beteiligten Bauunternehmen haben am 10. April mit einem symbolischen ersten Spatenstich die Errichtung der 4,2-Megawatt-Anlage gestartet. Bis zum Herbst soll der Solarpark fertiggestellt sein und ans Netz gehen.
«Ein wirklich tolles Gefühl, dass wir hier in unserem wunderschönen Fröhnd ein so ambitioniertes und nachhaltiges Projekt umsetzen können», betonte Michael Engesser, Bürgermeister der Gemeinde. «Von Anfang war es mir sehr wichtig, dass alle Beteiligten partnerschaftlich und konstruktiv mit eingebunden werden.» Es sei deshalb auch nicht verwunderlich, dass trotz der unglaublich umfangreichen Schritte im Planungs- und Genehmigungsverfahren bisher alles ohne große Probleme äußerst effizient abgelaufen ist.
Lena Kircheisen, Projektverantwortliche der EWS Energie GmbH, die den Solarpark bauen und betreiben wird, zeigte sich ebenfalls zufrieden über die Zusammenarbeit aller Beteiligten. «Der Bau selbst wird sehr anspruchsvoll werden, weil die Fläche im Durchschnitt eine Hangneigung von 32 Grad aufweist.» Der Solarpark entsteht auf einer Fläche von etwa fünf Hektar und wird eine Leistung von 4,176 Megawatt (MW) haben. Auch in Fröhnd, das zum Gemeindeverbund Schönau im Südschwarzwald gehört, wird die Anlage gemäß den Selbstverpflichtungen errichtet und betrieben: zur Aufwertung des Lebensraums für Flora und Fauna, mit extensiver Nutzung der Fläche als Schafweide und in enger Abstimmung mit den umliegenden Gemeinden. Dass die selbst auferlegten Maßnahmen zur Akzeptanz der Solarparks beitragen, ist schon jetzt ersichtlich. Weder in Döggingen noch in Fröhnd gab es ersthafte Zweifel an den oder gar Proteste gegen die Solarparks.
Fotos: Albert Josef Schmidt